Roter Bär - Adolfinum

dermann erkennen, dass dieses Kanu dem Roten Bären
mit dem Totemtier Schildkröte gehörte.
Dieses Totemtier hatte Roter Bär sich vor vielen
Jahren angeeignet. Damals hatte er tief im Walde auf einem
einsamen Hügel lange Zeit gefastet und eines Tages
war dann eine Schrildkröte zu ihm gekommen und hatte
mit ihm gesprochen, sie hatte aber gesagt, dass Roter Bär
niemandem sagen durfte, was sie zueinander gesprochen
hatten.
Roter Bär nahm das federleichte Kanu auf die
Schultern und trug es zum See. Am Ufer setzte er es
sacht auf den Kies und überprüfte noch einmal, bevor er
es ins Wasser ließ, ob alle Nähte dicht, alle Löcher in der
Rinde geflickt und alle hölzernen Spanten noch biegsam
genug waren. Inzwischen sah man schon einen kleinen
Teil der Sonne, die in diesen Monaten oft mit einer blutroten
Färbung aufging. Endlich hatte Roter Bär sich vergewissert,
dass sein Boot schwimmfähig war und ließ es zu
Wasser. Mit einem genau gezielten Sprung kam der Indianer
in sein Gefährt und gab ihm gleichzeitig noch genügend
Schwung, um vom Ufer wegzukommen. Nun ergriff
er das im Kanu liegende Paddel und begann, sein Boot
auf das große Wasser hinauszutreiben. Am Anfang glitt er
noch einige Paddelschläge am Ufer entlang. Dann ließ er
sein Boot eine sachte Kurve in Richtung See beschreiben
und tauchte langsam in dichteren Nebel ein.
Weil man bei den Bewegungen der Paddel nicht
einmal die Tropfen von den Blättern ins Wasser fallen hörte
und der Nebel immer undurchdringlicher wurde, bekam
Roter Bär bei solchen Fahrten, die er regelmäßig an Morgenden
machte, die dem heutigen an stiller Schönheit
gleich kamen, fast ein Gefühl des Schwebens. Jeder
Mann aus dem Stamm der Anishinabeg kannte diesen Teil
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