Roter Bär - Adolfinum
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Der Mond ging gerade auf, als es in dem La-<br />
ger lebendig wurde. Jederman wickelte sich aus seinem<br />
Schlaffell aus, rollte es zusammen und legte es irgendwo<br />
versteckt unter einen Strauch. Mehr Gepäck, als nötig,<br />
konnte man bei dem kommenden Gefecht nicht gebrauchen.<br />
Nachdem die Krieger alle ihre Waffen durchgesehen,<br />
Kriegskeule, Beil, Messer, Bogen und Pfeile mitgenommen<br />
hatten, betete jeder noch einmal und keiner<br />
wusste, ob es vielleicht das letzte Mal in seinem Leben<br />
sein würde. Trotzdem ließ sich niemand ein Anzeichen<br />
von Trauer anmerken, schließlich waren alle freiwillig mitgekommen.<br />
Man scharte sich um den Häuptling. Dieser<br />
schied seine Leute in fünf Unterabteilungen, denen er je<br />
einen Befehlshaber zustellte. Dann nahmen die Krieger in<br />
ihren Gruppen die Position ein, die ihnen zugewiesen<br />
worden war:<br />
Ganz links, sehr nah schon am Seeufer wollte Bugonaigeeshing<br />
selbst mit seinem Sohn und dessen<br />
Freund vorrücken. Neben ihm, vielleicht hundert Schritt<br />
entfernt, war die Schar des Fliegenden Habichts, wieder<br />
einige Schritt weiter befand sich die Schlaue Schlange,<br />
dann kamen der Treffende Pfeil und der Stehende Fels.<br />
Die Anführer standen an der Spitze ihrer Männer. Erwartungsvolle<br />
Stille hatte sich verbreitet und die schweigende<br />
Spannung legte sich über alle Glieder.<br />
Endlich, endlich hob der Oberhäuptling links die<br />
rechte Hand und lief vorwärts. Überall huschten die geduckten<br />
langhaarigen Gestalten durch die Nacht. Hier<br />
zwischen die Bäume drang nur sehr wenig Licht, jeder<br />
Schritt, jeder Sprung, jede Bewegung musste mit Bedacht<br />
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