Roter Bär - Adolfinum

hinauf, weil an dieser Seite der Schnee nicht so hoch war.
Er war müde, ging Schritt für Schritt und blieb oft stehen.
Oben angelangt sah er, dass auf dem Baumstamm,
auf dem er mit seinem Freund gesessen hatte, hoher
Schnee lag. Er schaufelte sich mit der Hand eine kleine
Stelle frei, gerade so groß, dass er darauf sitzen konnte,
und ließ sich nieder.
Bugonaigeeshing schaute über das weite, nun verschneite
Land und sah immer seinen Vater vor sich. Er
spürte wieder, wie der Hass gegen jene räuberischen
Männer aufstieg, die Bugonaigeeshing den älteren ermordet
hatten.
Lange saß er so da, ließ seine Blicke über die
Landschaft schweifen und hasste. Er tat nichts anderes.
Sein ganzer Kopf, ja sein gesamter Körper war damit beschäftigt,
zu hassen. Plötzlich brachte ihn eine Schneeflocke,
die auf seiner Nase landete, wieder zur Besinnung.
Er stand auf und ging bis zu einer hohen Birke in
der Nähe, die schon mindestens vierzig Sommer und Winter
gesehen hatte. Er umarmte sie und sprach einen Gruß.
Dann setzte er sich vor ihr nieder und erzählte ihr von den
Dingen, die ihn beschäftigten.
Der Baum kannte ihn, Bugonaigeeshing hatte
schon oft mit ihm gesprochen, wenn etwas seine Seele
bedrückte. Als er zu Ende gesprochen hatte, kam ein
leichter Wind auf, spielte mit dem Haar des Indianers und
war wieder verschwunden. Windstill lag es da, das Land
der roten Leute, windstill und verschneit.
Da bewegte sich mit majestätischem Flug ein Adler
auf den Häuptling zu. Er flog genau über ihn hinweg und
Bugonaigeeshing folgte dem Vogel mit den Augen. Er
bemerkte, wie sich aus dem Schwanz des heiligen Tieres
eine Feder löste und herunter fiel. Sie landete genau vor
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