Roter Bär - Adolfinum

auf. Dort nahm er eine mit Pemmikan gefüllte Büffelblase
von einem Asthaken an dem Holzgerüst des Rindenhauses
und hängte sie sich mit einem Lederband an den Gürtel.
Diese aus Fett, Erdnüssen, Beeren, Kräutern und Trockenfleisch
zusammengesetzte Konserve war der platzsparende
und energieliefernde Proviant der durch die
Wälder streifenden Jäger und Wanderer. In Notzeiten
konnte eine Hand voll dieser Masse den Hunger eines
Tages stillen.
Als nächstes nahm er den mit vielen Pfeilen gefüllten Köcher,
welcher über seinem Lager hing und hängte ihn sich
über den Rücken. Der Bogen steckte im Futteral aus
Wolfsfell, das mit einigen Lederschnüren am Köcher festgeknotet
war. Zu der Mutter sagte er, und das waren die
ersten Worte, die sie heute Morgen miteinander sprachen:
"Ich fahre mit anderen Männern hinaus auf das
große Wasser, um zu sehen, ob der Wilde Reis reif ist."
"Gut." Roter Bär verließ den Wigwam und begab sich ans
Ufer, wo einige Kinder versuchten, Steine möglichst weit
in den See hinaus zu werfen. Als Roter Bär bei seinem
Kanu eintraf, wartete sein Freund schon auf ihn. Er hatte
das Boot anhand der eingebrannten Zeichen am Bug erkannt.
Außer ihm standen auch schon einige andere junge
Männer, die offensichtlich auch nach dem Manoomin sehen
wollten, an ihren Booten. Da endlich kam einer aus
dem Rat der Alten, grauer Wolf, und forderte die jungen
Krieger mit einem Ruf auf, sich zu sammeln. Die ganze
Schar sammelte sich um den Greis, der einmal ein bedeutender
Kriegshäuptling gewesen war. Heute machte er
seinem Namen wieder alle Ehre: Er war mit einem Lendenschurz
aus einem Wolfsfell, einem Hemd und Leggins
bekleidet, die über und über mit Streifen aus Wolfsfell behängt
waren. Grauer Wolf war dürr und sicherlich nicht
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