Roter Bär - Adolfinum

Dann tat er den Mund auf und seine mächtige
Stimme erscholl, dass man sie auf dem ganzen Dorfplatz
hören konnte, der mindestens hundert Schritt im Durchmesser
maß: "Männer und Frauen, Mädchen und Jungen,
die ihr alle zu dem Stamme gehört, über den ich die
Häuptlingsmacht habe! Hört, ihr Menschen vom Volke der
Anishinabeg, seht mich an und lauscht meinen Worten! Es
geht um eine Sache, die für uns alle und für unsere Brüder
aus anderen Stämmen in höchstem Maße wichtig ist. Ich
will euch erzählen von einer Plage, die über uns kommen
wird, uns quälen und vernichten wird, wenn ihr nicht stark
seit. An den Kriegern unseres Stammes liegt es, ihr Land
zu verteidigen.
Wir alle hörten von dem Händler der Irokesen, der
im Frühherbst hier in Weiße Erde war, dass weiße Männer
kämen und das Land der Stämme weiter im Osten stehlen
würden. Damals prophezeite derselbe Mann uns, die
Blassgesichter kämen sicherlich eines Tages auch zu uns.
Wir glaubten ihm nicht, einige von uns nannten ihn einen
Lügner und einen Dummkopf, wir hielten es für unmöglich,
dass es Männer mit weißer Haut gebe. Aber nun hat einer
aus unserem Kreis solche Menschen gesehen."
In der Menge von braunhäutigen Leuten wurde ein
Gemurmel laut. Wer hatte diese gefährlichen und seltsamen
Geschöpfe mit eigene Augen erblickt, wer?
Bugonaigeeshing hob wieder die Linke, es wurde
wieder still auf dem Dorfplatz. Man wollte ja hören wie es
weiterging.
"Ihr alle kennt meinen Sohn, den Roten Bären. Er
sah die Landräuber, er erzählte es mir heute früh. Ich frage
euch, hat mein Sohn schon jemals gelogen?" Viele
Leute schüttelten ihren Kopf, einige taten gar nichts. Sie
warteten einfach ab, was ihr Häuptling nun tun würde.
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