Roter Bär - Adolfinum

Reife erwarten. Der Reis war nur an einigen Tagen im
Jahr zu ernten und man musste genau aufpassen, um
diese Tage abzupassen. Aber es wurden nicht alle Reisfelder
gleichzeitig reif und das war auch gut so, denn
sonst hätte man gar nicht alle abernten können. Und auf
eine gute Reisernte waren die roten Menschen hier angewiesen,
um den Winter zu überleben.
Dieses Jahr ließ alles auf eine gute Ernte schließen,
weil es günstiges Wetter und wenig Schädlinge gegeben
hatte. Deshalb waren die Indianer in den Booten alle
sorglos und gut gelaunt. Bis die Sonne schon über ihren
Höhepunkt hinweg gewandert war, paddelten sie. Dann
endlich hatten sie ihr Ziel erreicht und festgestellt, dass
der Reis schon in voller Reife stand und sich der Stamm
beeilen musste. Der graue Wolf wählte als Boten zwei
junge Krieger, die eben erst in den Kreis der Männer aufgenommen
waren: Jagender Wolf und Rote Wolke. Sie
machten sich unverzüglich auf den Rückweg mit der Meldung
an Bugonaigeeshing, der Stamm solle sofort alle
Erntewerkzeuge zusammensuchen und so schnell, wie
möglich zum Reisfeld am Munde der Bucht kommen. Die
beiden jungen Menschen machten sich sofort stolz an ihre
Aufgabe heran. Nach einiger Zeit waren sie nurnoch als
kleine schwarze Punkte an der Stelle zu sehen, an der
sich Himmel und Erde trafen.
Inzwischen steuerte die Gruppe des grauen Wolfes
an eine Stelle des Ufers zu, die nicht mit Schilf bewachsen
war, und deshalb gut als Landeplatz für eine größere
Kriegerschar dienen konnte. Der Sohn des Bugonaigeeshing
hielt sich mit seinem Freund eher am Ende des Zuges
auf und unterhielt sich mit den Insassen des Nachbarbootes,
schleichender Luchs und stehender Hecht. Roter
Bär saß am hinteren Ende seines Kanus und kontrol-
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