Roter Bär - Adolfinum
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keinen zusätzlichen Proviant. Wenn er Durst hatte,<br />
schöpfte er mit einem Rindengefäß Wasser aus dem See<br />
und trank es. Wenn der Mann in seinem Heimatdorf anlangte,<br />
zog er sein Boot aufs Land und holte einige der zu<br />
dieser Zeit am Ufer immer bereitstehenden, großen Rindengefäße.<br />
In diese verlud er nun seine Ladung und trug<br />
sie zum Lager im Dorf. Dieses Reislager bestand aus einem<br />
extra für diesen Zweck erbauten Wigwam, dessen<br />
Boden eine tiefe Mulde bildete und viel Platz für die Nahrung.<br />
Vor dem Eingang zum Wigwam stellte er seine Last<br />
ab, ging zum Ufer und trat seine nächste Fahrt an. Die vor<br />
der Hütte abgestellten Rindengefäße trugen Männer, die<br />
speziell für diesen Zweck bestimmt waren, in den Wigwam<br />
und stapelten sie dort. Nachdem all der Reis getrocknet,<br />
geröstet, gedroschen und zum Dorf transportiert war, fuhr<br />
jeder Mann noch einmal zum Lager am Reisplatz, an dem<br />
er jetzt fast zwei Wochen gehaust hatte, und nahm die<br />
Geräte, die Frauen und die Kinder mit. Als alle Familien<br />
vollständig in Weiße Erde eingetroffen waren, stellte sich<br />
allmählich wieder das normale Alltagsleben im Dorf der<br />
Anishinabeg ein: spielende Kinder, jagende Männer, kochende<br />
Frauen und sinnende Alte erfüllten die Tage von<br />
Morgen bis Abend. <strong>Roter</strong> <strong>Bär</strong> ging zum Medizinmann und<br />
ließ in einer langen Zeremonie sein Seelenloch flicken, er<br />
war wieder ganz der alte.<br />
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