Roter Bär - Adolfinum

lang es ihm auch, einige Forellen aus dem Bach zu fischen
und sie zur Suppe über das Feuer zu hängen.
Roter Bär hängte sich sofort den Köcher über seinen
Rücken, es war keine Zeit zu verlieren. Zuvor hatte er
seinen Bogen aus dessen Futteral genommen, dieselbe
Waffe, mit der er vor einigen Monden die junge Wildgans
geschossen hatte. Einen Pfeil hatte er in die Hand genommen,
um gegebenenfalls möglichst schnell schussbereit
zu sein. Es war das Geschoss, dessen Spitze er am
Abend nach seinem ersten Gespräch mit dem Roten Messer
über die Blassgesichter hergestellt hatte. Er hatte sie
in der Zwischenzeit an dem geraden Trieb irgendeines
Busches vom Waldrand befestigt und den Pfeil mit Federn
und Nocke fertiggestellt. Nun entfernte sich der Sohn des
Häuptlings leichten, federnden Schrittes vom Lager und
seinem Freund. Erst schlenderte er am Ufer des Bachlaufes
entlang, das hier meist kiesig war. Die Steine knirschten
unter seinen Füßen und durch die dicken Sohlen aus
gegerbtem Hirschnacken spürte er, wie sich die Kiesel
auseinander schoben. Als er schon unzählige Schritte weit
gegangen war, es schon langsam dunkel wurde und er
immer noch kein jagbares Tier zu Gesicht bekommen hatte,
beschloss er umzukehren. Da im Dunkeln ohnehin nur
sehr nahe Ziele zu treffen waren, entschied sich der Rote
Bär für den Weg durch den Wald. Dieser war angenehmer
für die Füße, als das Bachufer. Auf dem steinigen Untergrund
wurde es auch für den geübten Läufer auf Dauer
mühselig, da die Muskeln immer auf die Bewegungen der
Steine reagieren mussten. Roter Bär also betrat einen
schmalen Wildwechsel, der ins Uferdickicht führte und
jetzt, abends, kaum noch zu sehen war. Er führte in die
Richtung, in der auch das Lager gelegen war. Hier, im
Wald herrschte schon ein dunkleres Dämmerlicht. Roter
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