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Roter Bär - Adolfinum

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Tage verstrichen nicht anders, als dieser und waren ebenso<br />

voll Arbeit.<br />

Als schließlich das ganze Reisfeld und noch einige<br />

andere in, die in der Nähe lagen vollkommen abgeerntet<br />

waren, hatte auch schon der Reis vom ersten Erntetag ein<br />

Trockenstadium erreicht, das zum Rösten genügte. Dazu<br />

rammten die Frauen um jede Feuerstelle je drei Stöcke<br />

von Manneslänge so in die Erde, dass sie sich in der Mitte<br />

über dem Feuer trafen. An dem Treffpunkt band man die<br />

Stangen mit Sehnen zusammen, die nicht so leicht zu<br />

brennen anfingen.<br />

Als Holz musste möglichst frisches Material benutzt<br />

werden, am besten waren frisch geschnittene Äste von<br />

Birke, Hasel, oder Ahorn. Dabei konnte man aber nur dicke,<br />

verholzte Triebe verwenden, da zu dünne Zweige<br />

leichter Feuer fingen. Auch war darauf zu achten, sich vor<br />

dem schneiden bei dem Baum zu entschuldigen und sich<br />

zu bedanken. Den Stangen selbst hatte man zu erklären,<br />

welche Aufgabe sie jetzt übernehmen sollten und sich dafür<br />

bedanken, dass sie die Qualen der Feuerhitze für die<br />

Menschen ertrugen. Jedermann war sich dessen bewusst,<br />

dass die Triebe irgendeines Baumes aus dem Wald eine<br />

riesige Verantwortung für das Überleben der Menschen<br />

hier trugen; denn wenn die Stangen sich weigerten, dem<br />

Menschen zu dienen, konnten die Anishinabeg ihren Wildreis<br />

nicht rösten und kamen nicht über den Winter.<br />

Bevor ein Holz in den Boden gestochen wurde,<br />

schälten die Frauen seine Rinde, in der sich das Feuer<br />

leicht verfangen konnte, mit ihren Messern ab.<br />

Oben an der Kreuzung der drei Stöcke wurde eine<br />

etwa unterarmlange Sehnenkordel befestigt, an deren unterem<br />

Ende eine kleine Schlaufe befindlich war. In dieser<br />

Schlaufe hing ein kleiner Haken, manchmal aus einfa-<br />

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