Roter Bär - Adolfinum
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die Indianer nach dem herzhaften Frühstück noch keinen<br />
Hunger. Sie bereiteten die Gerbung des <strong>Bär</strong>enpelzes vor:<br />
Überall am Rand der Decke stach man mit dem<br />
Messer Löcher ins Leder. Durch diese wurden Sehnenfäden<br />
gesteckt, mit denen die beiden Indianer das Fell in ein<br />
Gerüst einspannten. Für diese Vorrichtung wurden einfach<br />
zwei starke, gerade Äste in einem Abstand, der der Breite<br />
des Pelzes entsprach, übereinander an zwei Bäume gebunden.<br />
Jetzt schabten die zwei Anishinabeg mit ihren Messern<br />
die Fleischreste von der Innenseite, also der Haut<br />
des Felles. Als diese Arbeit verrichtet und das Fell wieder<br />
von seinem Gestell entfernt worden war, sank die Sonne<br />
schon, was die Jäger allerdings nur am schwächer werdenden<br />
Licht erkannten, da der Horizont hinter dem Wald<br />
verborgen war.<br />
Am nächsten Tag wurde nach dem Frühstück der<br />
große Kessel ganz und gar gesäubert, sodass auch nicht<br />
der kleinste Krümel Fleisch noch an seinen Wänden haftete.<br />
Dann lief Rotes Messer zum Bach, um das Gefäß mit<br />
Wasser zu füllen und der Sohn des Bugonaigeeshing holte<br />
das Gehirn des von ihm erlegten Tieres hervor. Nun<br />
legte er neues Holz auf die Glut und blies kräftig, damit es<br />
möglichst hohe Flammen gebe. Inzwischen war Rotes<br />
Messer mit dem geholten Wasser wieder zurück und<br />
hängte den Kessel an das dafür vorgesehene Gerüst.<br />
<strong>Roter</strong> <strong>Bär</strong> tat das Gehirn hinein und man wartete,<br />
bis dieses sich in der kochenden Flüssigkeit aufgelöst hatte.<br />
Dann kam das Fell in den Topf, wobei man aufpassen<br />
musste, dass es sich nicht an dem hoch lodernden Feuer<br />
entzündete. So brodelte es in dem Gefäß den ganzen Tag<br />
lang. Die beiden Freunde legten oft Holz nach und achte-<br />
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