Roter Bär - Adolfinum

Morgen nicht holen konnte, dann konnten sich in der Zwischenzeit
Raben, Coyoten und Wölfe über das Fleisch
hermachen.
Also gingen die beiden Freunde gemeinsam in der
Richtung in den Wald, in der der tote Bär lag. Roter Bär
hatte sich die Stelle ja genau gemerkt und sein untäuschbarer
Richtsinn führte ihn nun. Dieses Orientierungsvermögen
hatten die Indianer mit den Tieren gemeinsam. Sie
verirrten sich so gut wie nie, diese Fähigkeit hatten die
weißen Leute verloren. Nach einiger Zeit, als der Jäger mit
seinem Gefährten bei dem Tier angekommen war, hörte
man endlich, weit entfernt ein Rudel Wölfe, das den nicht
vorhandenen Mond ansang. Roter Bär zog seinen Tomahawk
aus der Scheide am Gürtel und fällte eine junge Birke,
die er zuvor darum gebeten hatte. Er hatte ihr erklärt,
wofür sie gebraucht wurde und er hatte sich dafür bedankt,
dass sie ihr Leben für ihn opferte. Von diesem jungen
Baum schlug der Jäger dann mit seinem kleinen Beil
alle Seitenäste ab, die nicht in eine bestimmte Richtung,
oder in die entgegengesetzte Richtung wiesen. Die abgeschlagenen
Äste wurden von den beiden Indianern zwischen
diejenigen geflochten, die stehen geblieben waren.
Auf diese Art und Weise entstand ein Teppich aus Ästen
und Zweigen. Diese Matte wurde nun neben den Bären
gezogen und die Beute in mühsamer Arbeit von Hand
darauf gewälzt. All diese Dinge geschahen in völliger
Dunkelheit, keine Petroleum- oder Taschenlampe spendete
Licht. Allein die Sterne befähigten den Menschen, etwas
zu sehen. Nachdem der Bär auf dem Geflecht zu liegen
gekommen war, zogen beide Freunde vorne am
Stamm der Birke. So bewegte sich der Schleppzug langsam,
Schritt für Schritt, Mannslänge für Mannslänge dem
Lager zu. Keiner der beiden Indianer keuchte, keiner
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