Roter Bär - Adolfinum

Großer Hass, größer als je zuvor, nahm von ihm
Besitz und der junge Krieger spürte, dass selbst der beste
Medizinmann ihn nicht von diesem Hass heilen konnte.
Bugonaigeeshing der Jüngere hasste die Blassgesichter,
wie nur ein Mensch hassen kann. Er begann, sich zu fragen,
warum er nicht auch die anderen Feinde in den Booten
getötet hatte, schwor sich, alles, was in seinen Kräften
stand, gegen die Landräuber einzusetzen.
Als Roter Bär zurückkehrte, begrüßten seine Krieger
ihren neuen Häuptling nicht sehr freudig. Überhaupt
blickte kaum jemand auf, als er zu ihnen trat.
In der Zeit, in der Bugonaigeeshing am Ufer gewesen
war, hatten die Männer die übrigen Toten neben ihren
ehemaligen Häuptling gelegt. Jetzt sah Roter Bär sie sich
an. Insgesamt waren es nur sieben Männer, die da lagen
und der neue Häuptling ging von einem zum anderen. Als
er dem letzten Mann ins Gesicht sah, erschrak er. Vor ihm
lag sein Freund Rotes Messer. Rotes Messer lag da, die
Augen geschlossen, schon mit eingefallenem Gesicht.
Sieben Mann Verlust, viel war das nicht und doch
für Bugonaigeeshing der schwerste Schlag, den er in seinem
ganzen Leben erhalten hatte. Der Vater und der
Freund am selben Tag ermordet, vielleicht von demselben
Mörder, das war zu viel für den jungen Häuptling. Er setzte
sich in den Schnee neben den Toten und verbarg sein
Gesicht. Roter Bär war kein Weichling, aber jetzt weinte er
und seine Hände wurden nass von den Tränen.
Doch bald stand er wieder auf und nahm die Finger
vom Gesicht. Seine Krieger umstanden ihn und auch unter
ihnen gab es einige, deren Augen feucht waren. Bugonaigeeshing
der Jüngere schämte sich nicht, dafür war seine
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