Roter Bär - Adolfinum

Ein, zwei, drei Pfeile flogen ihnen nach und die Engländer
hatten ein Leben weniger, das für sie kämpfen konnte.
Schließlich übertönte Harlan, der noch immer weit
hinten stand, die vielen Fluche und das Brüllen: "Aufstellen,
vorwärts!" Die Soldaten gehorchten, stellten sich wieder
in Reihen auf, die Gewehrläufe nach vorne gerichtet,
auf den unsichtbaren Feind. Wieder hörte man die Stimme
Harlans: "Feuer!" Sämtliche Männer zogen die Finger, der
Abzug bewegte sich, der Hahn klackte, aber es löste sich
kein Schuss. Verwunderung machte sich breit, man fingerte
nervös am Schloss herum, war für einige Zeit wehrlos.
Die Indianer konnten mit ihren Bögen schießen, schießen
und schießen. Pfeile hatten sie genug und die Soldaten,
die sich nicht widersetzen konnten, waren gute Zielscheiben.
Fast hundert Mann verloren die Weißen in diesen
wenigen Minuten unter dem Pfeilehagel der Indianer. In
einer Minute konnte ein roter Krieger sechs gut gezielte
Schüsse abgeben, fast jeder Pfeil traf tödlich.
Doch auch dieser Zustand dauerte nur kurze Zeit
an. Ein neuer Befehl tönte von hinten: "Setzt die Stilletts
auf!" Diese dolchartigen Messer, die vorne auf den Gewehrlauf
gesteckt wurden, waren die von Indianern am
meisten gefürchtetste Waffe. Für die Anishinabeg jedoch
war dieses das erste Gefecht mit weißen Soldaten, sie
wussten nicht, welch schreckliche Dinge diese Messer
ausrichten konnten.
Jetzt aber kam eine Wand aus Männern in roter Uniform
auf sie zu, die stählernen Spitzen sahen aus ihr
heraus, wie die Dornen aus einer Schlehenhecke. Die
Krieger wichen langsam zurück. Sie hatte der Mut verlassen,
von Busch zu Busch, von Erdhügel zu Erdhügel ging
es nach hinten, langsam aber stetig. Die Soldaten rückten
vor, trieben ihre Feinde zum Kampfplatz und fühlten sich
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