Roter Bär - Adolfinum
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Draußen war es schon hell, als die Bewohner des<br />
größten Wigwams von Weiße Erde aufstanden.<br />
Bei dem Frühstück, das aus Wildreisfladen bestand,<br />
dachte Bugonaigeeshing der Jüngere daran, dass<br />
er von jetzt an allein für das Wohlergehen seiner Familie<br />
verantwortlich war. Er musste für sie jagen und fischen,<br />
trug aber auch die Verantwortung für das Wohlergehen<br />
des gesamten Stammes.<br />
Nach der Mahlzeit, bei der alle drei nicht viel gegessen<br />
hatten, führte Bugonaigeeshing die beiden anderen<br />
hinaus zum toten Häuptling. Er lag noch immer auf<br />
seiner Trage, <strong>Roter</strong> <strong>Bär</strong> hatte sie gestern Nacht noch in<br />
einen Baum gehängt, um den Leichnam vor den Tieren zu<br />
schützen. Jetzt nahm er ihn herunter und trug das Holzgestell<br />
auf den Dorfplatz, damit alle Stammesangehörigen<br />
Abschied von ihm nehmen konnten.<br />
Außerdem schickte der Häuptling, den schon jetzt<br />
alle mit seinem neuen Namen anredeten, Eilboten in die<br />
anderen Dörfer der Anishinabeg, die die Einwohner zur<br />
Begräbnisfeier rufen sollten. Wenn sie dann gekommen<br />
waren, würde der alte Bugonaigeeshing in ein Büffelfell<br />
eingerolt und zusammen mit seinen Waffen hoch droben<br />
in der Krone einer Weide bestattet werden.<br />
Langsam sammelten sich schon die Frauen, Kinder<br />
und Männer von Weiße Erde um den Toten. Bugonaigeeshing<br />
der Jüngere entfernte sich. Er stapfte durch den<br />
knöchelhohen Schnee nach Hause und zog sich einen<br />
warmen Fellmantel mit Kapuze, dicke Schneestiefel und<br />
Handschuhe an.<br />
Dann ging er um das Dorf herum zu dem Hügel, an<br />
dem er im Herbst mit dem roten Messer gesessen hatte.<br />
Bugonaigeeshing stieg an der Windseite die Erhebung<br />
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