Roter Bär - Adolfinum

den Boden. Gegessen wurde nicht, nur ein kurzes Gebet
gesprochen.
Am nächsten Tag erwachten Rotes Messer und
sein Freund schon früh, sie waren ja am Vortag auch früh
eingeschlafen. Heute war das Gerben des Pelzes an der
Tagesordnung, auch das Fleisch musste haltbar gemacht
werden. Doch zu allererst hatten die beiden Krieger Hunger
und wollten das nachholen, was sie gestern Abend
nicht zu sich genommen hatten. Zwei Tatzen des Meister
Petz wurden aus den anderen Fleischstücken herausgesucht.
Rotes Messer spießte sie auf zwei Stöcke und
steckte diese schräg in die Erde, sodass die Bratenstücke
über dem entfachten Feuer zu hängen kamen. Bärentatzen
waren eine Delikatesse, die man nur sehr selten zu
essen bekam. Deshalb achteten jetzt die jungen Männer
auch sorgsam darauf, das Fleisch gut zu braten. Nach
dem schweigenden Frühstück machten sich Roter Bär und
Rotes Messer zuerst an die übrigen Fleischstücke. Sie
bauten aus starken Ästen, die sie mit den Sehnen des
Schwarzbären verbanden, zwei lange Gerüste, welche
ungefähr die Höhe eines erwachsenen Mannes hatten.
Auf jeder Seite eines Gerüsts wurden zwei Äste schräg in
die Erde gesteckt und mit Sehnen so verbunden, dass
sich oben eine Gabel bildete, in die eine lange Stange gelegt
und befestigt wurde. An dieser Stange hängten die
Jäger die Fleischstücke mit Sehne auf. Weil die Gerüste
an einem Platz standen, der nicht schattig war, würde die
Sonne ihnen in den nächsten Tagen jegliche Flüssigkeit
entziehen. Nur die zwei noch nicht verzehrten Tatzen des
Bären hob man auf, diese wollten die Beiden abends braten.
Während dieser Arbeit hatte der feurige Ball am Himmel
schon seinen Höhepunkt erreicht, trotzdem verspürten
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