Roter Bär - Adolfinum

mit der leichten Strömung spielen und bespritzte sich mit
den größeren Jungen von elf oder zwölf Sommern und
Wintern. Als den Kindern langsam zu kalt wurde, stiegen
sie alle einschließlich Roter Bär aus dem Wasser und
trockneten sich mit Federbüscheln und Binsenmatten ab.
Die Kinder trennten sich unter fröhlichem Geschrei in kleinere
Gruppen und zogen in den angrenzenden Wald oder
auf die umliegenden Hügel zum Spielen. Manche der größeren
strebten auch dem Ufer zu, um zu Fischen.
Roter Bär jedoch schlenderte seinem Vaterhaus zu.
Hier setzte er sich zu seiner Mutter, welche gerade mit
dem Frühstück beschäftigt war, ans Feuer. Bugonaigeeshing
und Der läuft wie ein Hirsch saßen nicht hier. Vielleicht
waren sie bei Sonnenaufgang zur Jagd in den Wald
aufgebrochen, vielleicht mit einem Kanu zum Fischen auf
das Wasser gefahren. Roter Bär wusste es nicht, er fragte
aber auch nicht, das hätte sich nicht gehört. Er nahm ein
Holzschälchen aus einer Ledertasche, die auf dem Boden
lag und setzte sich an seinen Platz auf dem Bärenfell.
Dann schöpfte er mit einem Holzlöffel Suppe aus dem
Messingkessel in sein Schälchen und begann zu essen.
Dabei musste er daran denken, wie er als fünfjähriger
Knabe noch ständig Brühe auf sein Fell gekleckert hatte.
Heute war sein Mund groß genug, damit der Löffel problemlos
hinein und wieder hinaus kam.
Während Roter Bär das Schälchen in der Hand hielt
und die Speise löffelte, fragte die Mutter nichts, obwohl sie
unmöglich wissen konnte, wo er gewesen war. Aber der
Sohn schwieg auch von sich aus und so bohrte sie nicht in
seiner Seele.
Die roten Kinder Manitus wussten, dass ein Mensch
immer nur sich selbst richtig kennen konnte. Man konnte
niemals einen anderen ganz kennen. Natürlich war es
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