Roter Bär - Adolfinum
Roter Bär - Adolfinum
Roter Bär - Adolfinum
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
dass genügend Helligkeit vorhanden war, um den Weg zu<br />
erkennen.<br />
Endlich erreichten sie das Dorf Weiße Erde. Die<br />
Männer aus den anderen Dörfern waren auch hierher gekommen,<br />
um der Bestattung ihres Häuptlings beizuwohnen.<br />
Bugonaigeeshing sorgte dafür, dass jeder der<br />
fremden Stammesgenossen in dem Wigwam einer Familie<br />
unterkam und begab sich dann in sein Heim. Dort saßen<br />
die Mutter und der Bruder gemeinsam am Feuer und aßen<br />
Hirschsuppe aus hölzernen Schälchen.<br />
Sie blickten auf, als <strong>Roter</strong> <strong>Bär</strong> eintrat und er setzte<br />
sich zu ihnen an die wärmenden Flammen. Die beiden<br />
bemerkten zwar die ernste Miene des anderen, doch fragte<br />
ihn keiner nach dem Grund für seine Sorgen. Die Mutter<br />
und ihr jüngerer Sohn wunderten sich auch nicht, wo der<br />
Vater war. Es konnte sein, dass er noch zu einer anderen<br />
Familie hineingegangen war, oder dass er noch am Seeufer<br />
stand und mit dem Großen Geheimnis sprach.<br />
<strong>Roter</strong> <strong>Bär</strong> aber erzählte ganz entgegen der Sitte<br />
sehr bald von den Ereignissen am Kampfplatz. Zuerst<br />
glühten die Augen des Bruders, aber als er vom Tode des<br />
Vaters erfuhr, mahlte sich Entsetzen in seinen Zügen. Die<br />
Mutter regte sich nicht. Sie sagte nichts, sie dachte nichts.<br />
Sie starrte nur einfach in die Flammen.<br />
<strong>Roter</strong> <strong>Bär</strong> schlief unruhig in dieser Nacht. Er sah im<br />
Traum immer wieder den sterbenden Vater vor sich, konnte<br />
dem Bild nicht ausweichen. Er freute sich nicht über die<br />
Macht, die ihm zugeteilt war, er trauerte um den Vater und<br />
seinen Freund.<br />
97