Roter Bär - Adolfinum

die Landschaft an sich vorüberstreichen. Sie fuhren an
Kiesstränden, Sandstränden und Steilufern aus Lehm vorbei,
in die Eisvögel ihre Nistlöcher gegraben hatten.
Manchmal reichte der Wald auch bis an den See heran
und man konnte die seltsamen Figuren sehen, die die
Wurzeln der halb im Wasser stehenden Pflanzen bildeten.
Einmal konnten die beiden Freunde den Brunftschrei eines
Wapiti hören, der zu dieser Jahreszeit des Öfteren
über die Wälder und Hügel tönte.
Gegen Mittag, als die Sonne am höchsten stand,
erreichten die beiden Kanufahrer die Mündung eines kleinen
Flüsschens, die an beiden Seiten von abgestorbenem
Gras umgeben war. Die beiden jungen Indianer bogen in
diesen kleinen, langsam strömenden Wasserlauf ein und
fuhren stromauf zwischen tiefstem Wald immer weiter den
Fluss der springenden Lachse hinauf. Diesen Namen hatte
das Gewässer aufgrund der vielen Lachse, die hier im
Frühjahr die vielen Stromschnellen hinaufwanderten, erhalten.
Zur Zeit der Lachswanderung baute der Stamm
der Anishinabeg an diesem Fluss viele Fischhecken, kleine
Wehre, die quer durch den Fluss aufgestellt wurden
und nur eine kleine Öffnung in der Mitte hatten. Hinter dieser
Öffnung war mit Bast eine Reuse befestigt, die man
nur jeden Tag zweimal abnehmen und lehren musste.
Jetzt, im Spätherbst aber, zu der Zeit, zu der fast alle
Blätter schon von den Bäumen abgefallen waren und es
nachts schon den ersten Frost gab, war hier, am Fluss der
springenden Lachse, kein Mensch zu sehen, oder zu hören.
Nur die zwei einsamen Kanus bewegten sich den
kleinen Fluss hinauf, von ihren Fahrern geschickt um die
Stromschnellen und Steine gesteuert. Roter Bär und Rotes
Messer verstanden es, die Paddel zu führen und ihre
Boote bekamen kaum eine Schramme.
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