Geschäftsbericht 2003 - E.ON - Strom und Gas - Info-Service - E.ON ...
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Brief an die Aktionäre Bericht des Aufsichtsrates Wichtige Ereignisse on·top Lagebericht<br />
70 Energiepolitisches Umfeld<br />
Das energiepolitische Umfeld ist zunehmend durch europäische<br />
Vorgaben gekennzeichnet. Über Richtlinien <strong>und</strong> Verordnungen<br />
nimmt die EU Einfluss auf die nationale Gesetzgebung.<br />
„EU-Beschleunigungsrichtlinie“ für den Erdgas- <strong>und</strong><br />
<strong>Strom</strong>binnenmarkt seit August in Kraft<br />
Im Sommer <strong>2003</strong> wurden nach langen Verhandlungen die<br />
europäischen Richtlinien zur Vollendung des <strong>Strom</strong>- <strong>und</strong> <strong>Gas</strong>binnenmarktes<br />
verabschiedet. Sie sind am 4. August <strong>2003</strong> in<br />
Kraft getreten <strong>und</strong> müssen von den Mitgliedstaaten bis zum<br />
1. Juli 2004 umgesetzt werden. Vom 1. Juli 2007 an werden die<br />
<strong>Strom</strong>- <strong>und</strong> <strong>Gas</strong>märkte in den EU-Mitgliedstaaten vollständig<br />
für alle K<strong>und</strong>en geöffnet sein.<br />
Energie ist die Gr<strong>und</strong>voraussetzung – für unsere Gesellschaft,<br />
unsere Wirtschaft <strong>und</strong> unsere Sicherheit. Vielleicht<br />
haben uns die niedrigen Energiepreise der 90er Jahre<br />
in trügerischer Sicherheit gewiegt. Jetzt erinnern uns<br />
gestiegene Ölpreise, Klimaänderung <strong>und</strong> internationale<br />
Spannungen wieder daran: Dass nämlich eine moderne<br />
Gesellschaft ohne eine dynamische, gut gemanagte <strong>und</strong><br />
nachhaltige Energiepolitik nicht denkbar wäre.<br />
(Seminar des World Energy Council, Brüssel, 1.4.<strong>2003</strong>)<br />
Loyola de Palacio, Vize-Präsidentin<br />
der Europäischen Kommission;<br />
Kommissarin für Verkehr <strong>und</strong> Energie<br />
Europäische Richtlinie zum Emissionshandel verabschiedet<br />
Obwohl das Kyoto-Protokoll zur weltweiten Verminderung der<br />
Treibhausgase bisher nicht in Kraft getreten ist, hält die EU an<br />
der in diesem Protokoll eingegangenen Verpflichtung fest, die<br />
Treibhausgase bis zum Jahr 2008/12 um 8 Prozent im Vergleich<br />
zu 1990 zu reduzieren. Damit die Verringerung der Emissionen<br />
möglichst kostengünstig erfolgt, soll in der EU ein Handel von<br />
CO 2-Emissionszertifikaten auf Unternehmensebene eingeführt<br />
werden. Die EU hat dazu am 23. Oktober <strong>2003</strong> eine Richtlinie<br />
verabschiedet, die den Handel mit CO 2-Emissionsrechten ab<br />
dem 1. Januar 2005 vorsieht. Die Mitgliedstaaten werden in der<br />
Richtlinie aufgefordert, bis zum 31. März 2004 einen so genannten<br />
nationalen Allokationsplan bei der EU-Kommission zur Genehmigung<br />
vorzulegen, der Auskunft darüber gibt, wie sie die CO 2-<br />
Emissionszertifikate auf die einzelnen am Emissionshandel<br />
teilnehmenden Sektoren <strong>und</strong> Anlagen zu verteilen gedenken.<br />
Politische Einigung zur Richtlinie „Versorgungssicherheit<br />
beim Erdgas“<br />
Der Energierat hat am 15. Dezember <strong>2003</strong> die Richtlinie „Versorgungssicherheit<br />
bei Erdgas“ beschlossen. Im Rahmen eines<br />
15-monatigen Verhandlungsprozesses wurden wesentliche<br />
Änderungen am ursprünglichen Kommissionsvorschlag vorgenommen,<br />
die vor allem darauf abzielten, die Verantwortung<br />
für die Versorgungssicherheit im Wesentlichen bei den Mitgliedstaaten<br />
zu belassen <strong>und</strong> die Regulierungsschärfe zu vermindern.<br />
Die Frist zur Umsetzung in nationales Recht beträgt<br />
zwei Jahre.<br />
Deutschland<br />
Umsetzung der „EU-Beschleunigungsrichtlinien“ in<br />
Deutschland im Jahr 2004 erwartet<br />
Die „EU-Beschleunigungsrichtlinien“ sehen die Einrichtung<br />
einer Regulierungsbehörde verpflichtend vor. Damit ist der Weg<br />
des verhandelten Netzzugangs, den Deutschland von Beginn<br />
an wählte, nicht mehr gangbar. Außerdem müssen spätestens<br />
bis zum Jahr 2007 bei unseren Verteilerunternehmen die Netzbereiche<br />
in separate Unternehmen aufgegliedert werden.<br />
Das B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft <strong>und</strong> Arbeit (BMWA) bereitet<br />
zurzeit einen Gesetzentwurf zur Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes<br />
zur Umsetzung der Binnenmarktrichtlinien<br />
vor. Vorbereitend legte das BMWA Anfang September<br />
einen Monitoring-Bericht vor, der über die Erfahrungen mit<br />
den Wettbewerbswirkungen bei <strong>Strom</strong> <strong>und</strong> <strong>Gas</strong> berichtete. Die<br />
darin getroffenen Aussagen werden von uns gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
begrüßt – vor allem die Tatsache, dass der Versorgungssicherheit<br />
eine große Bedeutung zugemessen wird. Der Bericht<br />
bewertet die Verbändevereinbarung <strong>Strom</strong> als ein wirksames<br />
Instrument, das funktionsfähige Netzzugangsbedingungen<br />
ermöglichte <strong>und</strong> zu einer positiven Entwicklung des Wettbewerbs<br />
geführt hat.<br />
Für den <strong>Gas</strong>sektor ist aus Sicht des BMWA die Entwicklung<br />
eines neuen Netzzugangsmodells geboten. Die <strong>Gas</strong>wirtschaft<br />
hat dazu unter aktiver Beteiligung der Ruhrgas ein so genanntes<br />
Entry-Exit-Modell vorgeschlagen, das nur noch bei der<br />
Ein- <strong>und</strong> Ausspeisung Entgelte erhebt, wobei die Entfernung<br />
zwischen den Punkten keine Rolle mehr spielt. Die Umsetzung<br />
dieses Modells würde nach unserer Auffassung den <strong>Gas</strong>wettbewerb<br />
deutlich fördern.<br />
Schließlich hat sich das BMWA in dem Monitoring-Bericht dafür<br />
ausgesprochen, der Regulierungsbehörde für Telekommunikation<br />
<strong>und</strong> Post (RegTP) auch die Regulierung des deutschen<br />
<strong>Strom</strong>- <strong>und</strong> <strong>Gas</strong>marktes zu übertragen.<br />
Nationaler Allokationsplan zum Emissionshandel<br />
in der Kritik<br />
Deutschland hat sich gegenüber der EU verpflichtet, seine<br />
CO 2-Emissionen bis 2008/2012 um 21 Prozent gegenüber 1990<br />
zu reduzieren. Da Deutschland seine CO 2-Emissionen im<br />
Vergleich zu 1990 bereits um 19 Prozent vermindert hat, hat