Pretty W om en - Buch.de

Für die Dessous
von Sharon Stone
fühlte sich die
Kostümbildnerin
nicht zuständig.
EYES WIDE
SHUT …
Sharon Stone und der »Basic Instinct«
… hätte der Erotik-Thriller »Basic Instinct« durchaus auch heißen
können. Der Film von Paul Verhoeven brach nicht nur alle Kassenrekorde,
sondern schuf mit Sharon Stone auch eine neue Sex-Göttin. Dabei waren
die Kostüme (soweit sie getragen wurden), die Nino Cerruti zusammen
mit der erfahrenen Kostümbildnerin Ellen Mirojnick schuf, von klassischer
Eleganz. Nur wie sie getragen wurden, erregte weltweites Aufsehen.
Zumindest in der bewussten Szene: Für Unterwäsche fühlten sich die
Kostümbildner nicht zuständig. Und Sharon Stone auch nicht. Es geht das
Gerücht, dass sie dem Regisseur vor dem Dreh dieser Szene ihren Slip
überreicht hätte.
Dabei hat die blonde Schöne so brav angefangen: Ihre erste Rolle
spielte das New Yorker Model in Woody Allens »Stardust Memories«.
Weshalb für den »eiskalten Todesengel« in Verhoevens Film zunächst die
Kolleginnen Kim Basinger, Michelle Pfeiffer und Greta Scacchi vorgesehen
waren, die jedoch ablehnten. Emma Thompson hätte der Mut nicht
gefehlt, aber sie war schon für »Wiedersehen in Howards End« verpfl ichtet.
Vielleicht hat es sie ein bisschen gereut – ihre Äußerung über Sharon
Stone lässt das zumindest vermuten: »Soweit ich das in Sharons Liebesszenen
sehen kann, formten sie ihren Körper aus haltbarem Plastilin. Sie
reitet Michael Douglas wie einen Esel, und nicht ein Zoll an ihrem Körper
bewegt sich!« (Aber vielleicht ist das nur ganz normale »Stutenbissigkeit«
…)
Obwohl die Kinokassen auf der ganzen Welt klingelten, war die
Kritik eher durchwachsen. Die beiden Hauptdarsteller waren sogar für
die gefürchtete »Goldene Himbeere« nominiert. Vor allem an der schauspielerischen
Leistung von Michael Douglas wurde herumgekrittelt
(»spielt wie vor 20 Jahren in ›Die Straßen von San Francisco‹!«). Hatte er
denn eine Chance?
114 Pretty Women