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HOSENLADYS<br />
Skandalmo<strong>de</strong> –<br />
schlimmer als die Polizei erlaubt<br />
Katharine Hepburn<br />
lässt schon 1933<br />
kein<strong>en</strong> Zweifel: Sie<br />
ist eine emanzipierte<br />
Frau.<br />
Hos<strong>en</strong>mo<strong>de</strong> im<br />
Jahre 1920.<br />
Die schönst<strong>en</strong> Frau<strong>en</strong> hab<strong>en</strong> sie getrag<strong>en</strong>, und das, obwohl sie<br />
alle Beine hatt<strong>en</strong>, die bis »in d<strong>en</strong> Himmel« ragt<strong>en</strong>: die Garbo<br />
und die beid<strong>en</strong> Hepburns, die Dietrich und die Knef, um nur<br />
ein paar typische »Hos<strong>en</strong>trägerinn<strong>en</strong>« <strong>de</strong>r früh<strong>en</strong> Hos<strong>en</strong>zeit zu n<strong>en</strong>n<strong>en</strong>.<br />
Fast paradox, dass gera<strong>de</strong> sie diese herrlich<strong>en</strong> Beine so gern verhüllt<strong>en</strong>.<br />
Dass die Frau, die die Marl<strong>en</strong>e-Hose kreierte und d<strong>en</strong> Smoking salonfähig<br />
machte, <strong>de</strong>r Meinung war: »W<strong>en</strong>n man schöne Beine hab<strong>en</strong> will, muss<br />
man sie von d<strong>en</strong> Blick<strong>en</strong> <strong>de</strong>r Männer massier<strong>en</strong> lass<strong>en</strong>!«, ist in <strong>de</strong>m<br />
Zusamm<strong>en</strong>hang umso verwirr<strong>en</strong><strong>de</strong>r. Die weibliche Hos<strong>en</strong>frage kann<br />
also nur emanzipatorisch erklärt werd<strong>en</strong>.<br />
Exemplarisch dafür steht die letzte große Diva Hollywoods:<br />
Katharine Hepburn (mit ihrer Kollegin Audrey we<strong>de</strong>r verwandt<br />
noch verschwägert), nach <strong>de</strong>r<strong>en</strong> Tod am Broadway ihr zum<br />
Ged<strong>en</strong>k<strong>en</strong> für eine Stun<strong>de</strong> lang alle Lichter gelöscht wurd<strong>en</strong>. In<br />
einem extrem liberal<strong>en</strong> Haushalt als Tochter eines Chirurg<strong>en</strong><br />
und einer »Suffragette« – ihre Mutter kämpfte <strong>en</strong>gagiert für<br />
das Frau<strong>en</strong>wahlrecht – aufgewachs<strong>en</strong>, war sie ohne Zweifel<br />
»ein aufsässiges Mädch<strong>en</strong>« (auch Titel eines ihrer erst<strong>en</strong> Filme).<br />
Sie schloss ein Philosophie- und Geschichtsstudium erfolgreich ab,<br />
weshalb sie auf ihre im Regelfall w<strong>en</strong>iger gebil<strong>de</strong>t<strong>en</strong> Schauspieler-<br />
Kolleg<strong>en</strong> ein<strong>en</strong> arrogant<strong>en</strong> Eindruck machte, <strong>de</strong>r ihr d<strong>en</strong> Spitznam<strong>en</strong><br />
»Die Zarin« einbrachte. Die emanzipierte Frau in ihr ist auch in<br />
einem Rat zu erk<strong>en</strong>n<strong>en</strong>, d<strong>en</strong> Katharine ihrer Tochter gab: »W<strong>en</strong>n du<br />
immer das tust, was du möchtest, ist w<strong>en</strong>igst<strong>en</strong>s schon mal ein M<strong>en</strong>sch<br />
glücklich!« Dass die große Schauspielerin, mit vier Oscars ausgezeichnet<br />
und zwölfmal dafür n<strong>om</strong>iniert, sich we<strong>de</strong>r körperlich noch geistig<br />
ein<strong>en</strong>g<strong>en</strong> ließ, ist auch an ihrer Roll<strong>en</strong>wahl zu erk<strong>en</strong>n<strong>en</strong>. Selbst in Film<strong>en</strong>,<br />
in d<strong>en</strong><strong>en</strong> sie g<strong>en</strong>rebedingt keine Hos<strong>en</strong> trug, wie in »Der Löwe