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Joan Collins,<br />
schon früh »Britains<br />
best bad girl«,<br />
provozierte schon<br />
immer gerne.<br />
Diese »heiß<strong>en</strong><br />
Hösch<strong>en</strong>«: Es ist,<br />
als sei<strong>en</strong> sie für<br />
Madonna erfund<strong>en</strong><br />
word<strong>en</strong>.<br />
HOT<br />
PANTS<br />
Das Gesicht<br />
<strong>de</strong>r Swinging Sixties<br />
Sie hieß eig<strong>en</strong>tlich Lesly Hornby, stammte aus einfach<strong>en</strong> Londoner<br />
Verhältniss<strong>en</strong> und wur<strong>de</strong> das erste weltweit bekannte Topmo<strong>de</strong>l.<br />
Ihre Mutter war Verkäuferin bei Woolworth und hätte sich<br />
bestimmt bei <strong>de</strong>r Geburt ihrer Tochter nicht träum<strong>en</strong> lass<strong>en</strong>, dass diese<br />
einmal unter <strong>de</strong>m Nam<strong>en</strong> »Twiggy« die präg<strong>en</strong><strong>de</strong> Rolle <strong>de</strong>r »Swinging<br />
Sixties« innehab<strong>en</strong> wür<strong>de</strong>.<br />
Es begann alles ziemlich »haarig«, nämlich bei Vidal Sassoon, <strong>de</strong>m<br />
fl ippigst<strong>en</strong> Friseur Londons, <strong>de</strong>m das klapperdürre Mädch<strong>en</strong> mit d<strong>en</strong> kugelrund<strong>en</strong><br />
Aug<strong>en</strong>, d<strong>en</strong> Schatt<strong>en</strong> werf<strong>en</strong>d<strong>en</strong>, lang<strong>en</strong> Wimpern und <strong>de</strong>m<br />
kindlich<strong>en</strong> Mund als Mo<strong>de</strong>ll für seine kurz<strong>en</strong>, glatt<strong>en</strong> Föhnfrisur<strong>en</strong> di<strong>en</strong>te<br />
(die die Frau<strong>en</strong> von Lock<strong>en</strong>wicklern und <strong>de</strong>m Schmor<strong>en</strong> unter Trock<strong>en</strong>haub<strong>en</strong><br />
erlöst<strong>en</strong>). Eines dieser Sassoon-Bil<strong>de</strong>r Twiggys fand d<strong>en</strong> Weg auf<br />
eine Zeitschrift<strong>en</strong>-Titelseite, und die Kindfrau wur<strong>de</strong> zu <strong>de</strong>m Gesicht dieser<br />
Zeit. Zu keinem Mo<strong>de</strong>l hätt<strong>en</strong> die Miniklei<strong>de</strong>r und -röcke von Mary<br />
Quant besser gepasst als zu diesem Mädch<strong>en</strong>, <strong>de</strong>ss<strong>en</strong> natürliches Dünnsein<br />
(im Geg<strong>en</strong>satz zum Abgehungert<strong>en</strong>look vieler heutiger Mo<strong>de</strong>ls)<br />
alle Welt faszinierte: Kurz geschnitt<strong>en</strong>e Oberteile über d<strong>en</strong> Minis ließ<strong>en</strong><br />
die Beine Twiggys noch länger erschein<strong>en</strong>, mit d<strong>en</strong><strong>en</strong> sie über<br />
die Laufstege tanzte. Und dann wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>m »verrucht<strong>en</strong>«<br />
Mini noch eins draufgesetzt – die »heiß<strong>en</strong> Hösch<strong>en</strong>«.<br />
Zunächst war<strong>en</strong> sie oft ausgefranste, abgeschnitt<strong>en</strong>e<br />
Jeans, mausert<strong>en</strong> sich aber bald zu edler<strong>en</strong> Materiali<strong>en</strong><br />
wie <strong>de</strong>hnbarem Satin, Samt o<strong>de</strong>r Strickstoff<strong>en</strong>. Hauptsache, <strong>de</strong>r Po wur<strong>de</strong><br />
perfekt mo<strong>de</strong>lliert. Die Anhänger von Lock<strong>en</strong>köpf<strong>en</strong> und Kurv<strong>en</strong> à la<br />
Sophia Lor<strong>en</strong> und Marilyn Monroe war<strong>en</strong> konsterniert – und ziemlich<br />
»out«. Wer jung war und »in« sein wollte, zog sich diese Hot Pants an,<br />
geg<strong>en</strong> die <strong>de</strong>r Minirock schon fast wie<strong>de</strong>r gesittet wirkte. Und dann kam<br />
<strong>de</strong>r Maximantel. Minimales zieht oft Maximales nach sich.