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GEISHA-
ROMANTIK
Mandeläugige Modegrüße
aus Fernost
45 Topmodels
präsentieren
John Gallianos
Hommage an
das Shanghai der
30er-Jahre.
Greta Garbo in
einem atemberaubenden
Kostüm
für ihren »Mata
Hari«-Film.
Die Faszination, die asiatische Kultur und Mode auf den Westen
ausüben, ist so alt wie Marco Polos erste Berichte. Aber spätestens
seit die Asien-Romane von Pearl S. Buck Millionenauflagen
erreichten und auch Hollywood den Fernen Osten entdeckte, ist
der »Asien«-Look auch bei den Modemachern angekommen.
Greta Garbo faszinierte in der Rolle der Tänzerin und Spionin
Mata Hari mit Gilbert Adrians exotischsten Kostümen der Filmgeschichte.
Ingrid Bergman und Curd Jürgens spielten sich in »Die Herberge
zur 6. Glückseligkeit« in alle Frauenherzen, und Europa hat damit
etwas über das schmerzhafte Abbinden der Frauenfüße in China erfahren.
Aber einen modischen Hype haben erst Filme ausgelöst wie »Meine
Geisha«: Shirley McLaine als verkleidete Geisha, die von ihrem Mann,
gespielt von Yves Montand, nicht wiedererkannt wird. Das Publikum lief
in Strömen in die Kinos, und alle Frauen wollten Geishas sein. Kimonos,
Kirschblüten im Haar und Seidenbrokat hatten von Paris bis Mailand und
New York Hochsaison. Und das bis heute in kurzen Abständen – und
modifi ziert – immer wieder.
John Galliano begann sein Wirken bei Dior mit einer Hommage
an das modische Shanghai der 1930er-Jahre und verblüffte sein Publikum
damals mit einer Geisha-Kollektion, die bei seinem zehnjährigen
Jubiläum vor wenigen Jahren mit Jubel gefeiert wurde. Yves Saint Laurent
zeigte 1998 chinesisch angehauchte Modelle, und Roberto Cavalli
entwarf entsprechende Stoffmuster. Während in Tokio und Peking
Armani, Burberry und Prada getragen wurde und wird, huldigten die
Couturier-Götter – von Lacroix bis Gucci – 2004 in sonst seltener Einhelligkeit
dem Asien-Look. Sogar Cartier trug dem Trend mit seiner
Schmuck-Kollektion »Kiss of the Dragon« Rechnung. Die Modesonne
geht seither immer öfter im Osten auf.
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