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DAS<br />

BLUTKOSTÜM<br />

Die Witwe trug Giv<strong>en</strong>chy<br />

Der schwere Weg<br />

<strong>de</strong>r K<strong>en</strong>nedys in<br />

Arlington – die<br />

ganze Welt trauerte<br />

mit <strong>de</strong>r Präsid<strong>en</strong>t<strong>en</strong>familie.<br />

Jackie ist Witwe:<br />

Im noch blutbefl eckt<strong>en</strong><br />

Kostüm bei <strong>de</strong>r<br />

Ankunft in Washington.<br />

Es gibt Tage, die schon in <strong>de</strong>r Geg<strong>en</strong>wart zu Geschichte werd<strong>en</strong>.<br />

So wie M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong> sich daran erinnern, wo sie war<strong>en</strong>, als am 9.<br />

November 1989 die Berliner Mauer fi el o<strong>de</strong>r am 21. August 1968<br />

durch d<strong>en</strong> Einmarsch <strong>de</strong>r Warschauer-Pakt-Trupp<strong>en</strong> <strong>de</strong>r »Prager Frühling«<br />

im Keim erstickt wur<strong>de</strong>, so erinnern sich diej<strong>en</strong>ig<strong>en</strong>, die damals<br />

schon als Erwachs<strong>en</strong>e o<strong>de</strong>r Te<strong>en</strong>ager lebt<strong>en</strong>, noch sehr g<strong>en</strong>au an d<strong>en</strong><br />

22. November 1963. Es war <strong>de</strong>r Tag, an <strong>de</strong>m John F. K<strong>en</strong>nedy in Dallas<br />

ermor<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>. Er war <strong>de</strong>r Präsid<strong>en</strong>t <strong>de</strong>r Vereinigt<strong>en</strong> Staat<strong>en</strong>, <strong>de</strong>r verehrt<br />

und geliebt wur<strong>de</strong> und mit <strong>de</strong>m vor allem die Jug<strong>en</strong>d <strong>de</strong>r ganz<strong>en</strong><br />

Welt eb<strong>en</strong>so viele Hoffnung<strong>en</strong> verband wie heute mit Barack Obama.<br />

Mit diesem warm<strong>en</strong>, sonnig<strong>en</strong> Novembertag verbin<strong>de</strong>t sich auf<br />

traurige Weise auch ein unvergessliches Kleidungsstück: das rosafarb<strong>en</strong>e<br />

Wollkostüm aus <strong>de</strong>r Chanel-Kollektion, das Jacqueline K<strong>en</strong>nedy trug,<br />

weil die Wettervorhersage kühle Temperatur<strong>en</strong> für Dallas angekündigt<br />

hatte. Es war nach d<strong>en</strong> tödlich<strong>en</strong> Schüss<strong>en</strong> mit <strong>de</strong>m Blut <strong>de</strong>s Präsid<strong>en</strong>t<strong>en</strong><br />

besu<strong>de</strong>lt. Dieser Anblick hat sich unvergesslich in das kollektive Gedächtnis<br />

<strong>de</strong>r Welt eingebrannt.<br />

Es heißt, Jacqueline K<strong>en</strong>nedy habe sich damals geweigert, die<br />

Kleidung zu wechseln, weil sie <strong>de</strong>r ganz<strong>en</strong> Welt zeig<strong>en</strong> wollte, was man<br />

ihrem Mann – <strong>de</strong>m mächtigst<strong>en</strong> Staatschef <strong>de</strong>r Welt – angetan hat. Sie<br />

trug das befl eckte Kostüm auch dann noch, als <strong>de</strong>r Vizepräsid<strong>en</strong>t Lyndon<br />

B. Johnson an Bord <strong>de</strong>r »Air Force One« an ihrer Seite d<strong>en</strong> Amtseid ablegte.<br />

Dass die Präsid<strong>en</strong>t<strong>en</strong>witwe auch beim Staatsbegräbnis mo<strong>de</strong>bewusst<br />

war, nahm<strong>en</strong> ihr viele übel: Sie ließ ein schwarzes Mo<strong>de</strong>ll von<br />

Giv<strong>en</strong>chy aus Paris einfl ieg<strong>en</strong>, wo man die Maße aller K<strong>en</strong>nedy-Frau<strong>en</strong> –<br />

wohl für eilige Fälle, so sagt das böse Gerücht – vorlieg<strong>en</strong> hatte.<br />

60 <strong>Pretty</strong> W<strong>om</strong><strong>en</strong>

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