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LADY DI –<br />
»HERZDAME«<br />
V<strong>om</strong> Schäfch<strong>en</strong>pulli-Mädch<strong>en</strong><br />
zur Stil-Ikone<br />
Der Pulli mit einem<br />
schwarz<strong>en</strong> Schaf –<br />
ein Kleidungsstück<br />
von großer Symbolkraft.<br />
Ein umwerf<strong>en</strong><strong>de</strong>r<br />
Auftritt – währ<strong>en</strong>d<br />
Charles im TV eine<br />
peinliche Beichte<br />
ablegte.<br />
80<br />
Wer hätte je gedacht, dass ausgerechnet eine Prinzessin und<br />
spätere Mo<strong>de</strong>-Ikone die Strickna<strong>de</strong>ln aus <strong>de</strong>r Mott<strong>en</strong>kiste<br />
wie<strong>de</strong>r zum Klappern bring<strong>en</strong> wür<strong>de</strong>, als Omas weltweit für<br />
ihre von Diana faszinierte Girlie-Verwandtschaft Schäfch<strong>en</strong>pullover<br />
strickt<strong>en</strong>? Mehr als Lady Di, die dieses Gesch<strong>en</strong>k einer Angestellt<strong>en</strong> nicht<br />
nur annahm, son<strong>de</strong>rn auch trug, beglückte <strong>de</strong>r Schäfch<strong>en</strong>pulli-Hype<br />
allerdings die zwei Frau<strong>en</strong> von »Warm and Won<strong>de</strong>rful« in London,<br />
St. Johns Hill Nr. 191: Kaum erschi<strong>en</strong> 1980 das Foto in <strong>de</strong>r international<strong>en</strong><br />
Presse, konnt<strong>en</strong> sich Joanna Osborne und Sally Mair vor Schäfch<strong>en</strong>pulli-<br />
Bestellung<strong>en</strong> kaum mehr rett<strong>en</strong>. Sämtliche E<strong>de</strong>lkaufhäuser <strong>de</strong>r Welt<br />
überschüttet<strong>en</strong> sie mit Aufträg<strong>en</strong>: Die <strong>en</strong>glische Boulevardpresse errechnete<br />
ihr<strong>en</strong> Verdi<strong>en</strong>st mit über eine Million Pfund. Auf die Frage, was sie<br />
d<strong>en</strong>n zu diesem Muster inspiriert hätte, kam die lapidare Antwort: »Nun<br />
ja, Wolle stammt von Schaf<strong>en</strong>…«.<br />
So einfach, herz<strong>en</strong>swarm und bod<strong>en</strong>ständig blieb die Kleidung<br />
<strong>de</strong>r berühmtest<strong>en</strong> Frau <strong>de</strong>r Welt jedoch nicht. Zur Hochzeit <strong>de</strong>s Jahrhun<strong>de</strong>rts<br />
trug sie eine Kreation, die in ihrer Üppigkeit, samt meterlanger<br />
Schleppe, <strong>de</strong>m Traum taus<strong>en</strong><strong>de</strong>r Bräute auf <strong>de</strong>r ganz<strong>en</strong> Welt <strong>en</strong>tsprach.<br />
Und obwohl die Prinzessin später zugab, dass die Robe nicht perfekt saß,<br />
weil sie sich zwisch<strong>en</strong> <strong>de</strong>r letzt<strong>en</strong> Anprobe und <strong>de</strong>m groß<strong>en</strong> Auftritt mehr<br />
als zehn Z<strong>en</strong>timeter Taill<strong>en</strong>weite heruntergehungert hatte, wur<strong>de</strong> dieses<br />
Brautkleid wie keines zuvor kopiert. Entworf<strong>en</strong> hat d<strong>en</strong> barock<strong>en</strong> Traum<br />
in Weiß das Designer-Ehepaar David und Elizabeth Emanuel. Sie gehört<strong>en</strong><br />
bei<strong>de</strong> nicht zum »Club« <strong>de</strong>r ganz groß<strong>en</strong> Pariser Couturiers, aber David<br />
arbeitete schon in jung<strong>en</strong> Jahr<strong>en</strong> für d<strong>en</strong> Hof<strong>de</strong>signer Hardy Amier<br />
und Elizabeth war für die Anzüge von Charles verantwortlich. In ihrer eig<strong>en</strong><strong>en</strong><br />
Mo<strong>de</strong>boutique schnei<strong>de</strong>rt<strong>en</strong> sie später vorwieg<strong>en</strong>d für Filmstars<br />
(darunter Elizabeth Taylor und Madonna) und eb<strong>en</strong> die Royalties.<br />
<strong>Pretty</strong> W<strong>om</strong><strong>en</strong>