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FARBENRAUSCH
Als wir Buntes
buchstabieren lernten
Pucci-Präsentation
2004 in Mailand –
in allen Farben des
Regenbogens.
Chiff on und Jersey –
im »Farben-Alphabet«
des genialen
fl orentinischen
Grafen.
Barbara Parker im
»Tal der Puppen« –
Pucci war längst
auch in Hollywood
angekommen.
Beim breiten Publikum ist der fl orentinische Graf Emilio Pucci als
der Vater der Capri-Hosen und als Erfi nder der knitterfreien
»Kofferkleider« aus Seidenjersey für immer in Erinnerung. Und
natürlich seine unglaublichen Farben und Muster nicht zu vergessen. Dabei
hatte sein Aufstieg zum großen Couturier auf der Skipiste begonnen –
er war bei der Olympiade 1936 in Garmisch Mitglied der italienischen Skimannschaft,
woraus sich eine erste Sportkollektion ergab, ebenso wie
sein Ehrgeiz, funktionale Stoffe – wie beispielsweise Stretch für Skihosen
oder Seidenshantung (Emilioform) für Bodys – zu (er)fi nden. Er wurde
gefeiert, und von da an gab es kein Halten mehr.
Pucci steht für einen Farbenrausch, wie ihn vor ihm noch niemand
entfacht hat: Blau und Grün fl ossen in ein unnachahmliches Pucci-
Türkis, Rot und Gelb in ein Orange, das man ebenfalls sofort ihm zuordnen
konnte. Die berühmten Trägerinnen – wie Marilyn Monroe,
Elizabeth Taylor oder Jane Fonda – verschafften dem Label Pucci etwas
Exklusives und signalisierten gleichzeitig eine neue Bewegungsfreiheit
ohne Mieder und Korsett. Seine Farben und Muster
stimmten mit dem Pop-Art-Feeling der 1960er-Jahre
überein – Limonengrün mit Korallenrot, Türkis mit
Braun und Pink wirbelten durcheinander.
Nach Puccis Tod im Jahr 1992 holte seine
Tochter Marchesa Laudomia Pucci große Designer
wie Christian Lacroix, Matthew Williamson
und zuletzt den von Ungaro
kommenden Peter Dundas ins Haus.
Deren Aufgabe: »Sie müssen die
Pucci-Muster wie Buchstaben eines
Alphabets lesen können.«
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