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BLICKDICHT
YSL – der König des Hosenanzugs
Eine Freundschaft
fürs Leben: die
Deneuve und YSL,
der Großmeister
der Mode.
Naomi Campbell,
die YSL verdankt,
dass sie auf
die internationalen
Titelseiten kam.
Er konnte es sich leisten, in der Werbekampagne für sein Herrenparfüm
splitternackt zu posieren. Das gab zwar einen Skandal,
aber auch das konnte sich Yves Saint Laurent leisten – ja er war es
sogar gewohnt. Er ist der Modemacher des 20. Jahrhunderts, der »Revolutionär«,
der alle anderen überragt und der im wahrsten Sinne des Wortes
stilbildend wirkte. Noch als Assistent von Christian Dior erfand er das
Trapezkleid, das die Frauen von der Wespentaille erlöste. Sein Mondrian-
Kleid krönte die Pop-Art, sein Nude-Look machte Skandal, er setze Jersey
durch, als es noch von allen als Unterschichten-Material abgelehnt wurde.
Man könnte die Aufzählung seiner modischen Innovationen endlos fortsetzen.
Seine größte Tat war wohl die Erfi ndung des Hosenanzugs und
der Smoking-Look für Frauen, als man das Wort »androgyn« noch kaum
buchstabieren konnte.
Die »Looks«, die von YSL ausgingen, kamen fast alle auch bei den
Frauen an, die sich Haute Couture nicht leisten konnten. Das traf für den
»Schiwago«-Look mit seiner Midi-Länge und den schafthohen Stiefeln
ebenso zu wie für den Safari-Look und den »Edelbäuerinnen«-Look. Sein
»Opium« ist ebenso bekannt wie »Chanel Nr. 5«.
Er war der Erste, der schwarze Models über den Catwalk schickte
und der Zeitschrift, die Naomi Campbell wegen ihrer Hautfarbe nicht auf
der Titelseite abbilden wollte, erfolgreich mit Anzeigen-Stopp drohte. Er
liebte und sammelte Kunst, und die Zimmer in seinem Schloss in Deauville
trugen die Namen der Figuren aus Marcel Prousts Roman »Auf der
Suche nach der verlorenen Zeit«. Und er liebte seine Musen, zu denen
auch Catherine Deneuve gehörte. Die große französische Filmlegende
zählte zu seinen Freundinnen. Sie sang bei seiner Abschieds-Show ein
Liebeslied. Stellvertretend für alle Frauen der Welt.
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