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Eine Nackttänzerin
trägt mehr Stoff
als sonst: Bikini-
Skandal im Pariser
Edelbad.
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und auch Joan Collins ließ sich nicht länger züchtig verhüllen. Das Ganze
blieb jedoch lange Zeit Skandal-Promotion für Schauspielerinnen und
somit ein Thema der Boulevardpresse. Denn die Frauenzeitschriften, die
zunächst auf den Zug aufgesprungen waren, bekamen es mit ihren damals
noch prüden Leserinnen und deren Empörtheit zu tun und schworen
dem Bikini lange Zeit wieder ab. Erst Ursula Andress brach 1962 im
Film »James Bond jagt Dr. No« den Bann, so wie sie im wahrsten Sinne
des Wortes »bewaffnet« aus dem Wasser stieg wie eine schaumgeborene
Meeresgöttin. Und viele Bond-Girls folgten ihr, wurden geradezu im Bikini
inszeniert; zu den schönsten gehörte 1973 die dunkelhäutige Gloria
Hendry in »Leben und sterben lassen«. Halle Berrys Bond-Girl-Auftritt
2002 in »Stirb an einem anderen Tag« war sogar ganz bewusst als Reminiszenz
an Ursula Andress’damalige Szene gedacht.
Dabei war die Aufregung um den Bikini nichts anderes als ein
Rückfall in die neue Spießigkeit der Moderne: Bildungsbürgerliche Italienbesucher
hatten schon längst in zahlreichen Museen auf antiken Mosaiken
sehen können, dass die Damen im alten Rom bei Sport und Bad
Bikinis trugen. Auch in Hollywood, dem Mekka der modischen Fortschrittlichkeit,
wurden spätestens ab Mitte der 1930er-Jahre – als sportliche
Bräune angesagt war und die vornehme Blässe ablöste – von schö-
Pretty Women
» Die Aufregung
um den Bikini
war nichts anderes
als ein Rückfall
in die neue
Spießigkeit der
Moderne.«