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Kim Basinger in »9 ½<br />
Woch<strong>en</strong>«. Ein Film, in<br />
<strong>de</strong>m die Wäsche eine<br />
wes<strong>en</strong>tliche Rolle spielt …<br />
Dita Von Teese posiert<br />
im Won<strong>de</strong>rbra.<br />
LULLABY<br />
DER MODE<br />
Ausgezog<strong>en</strong> gut angezog<strong>en</strong><br />
Für Kostümbildner gibt es zwei ganz große Herausfor<strong>de</strong>rung<strong>en</strong>:<br />
die weiblich<strong>en</strong> Stars perfekt in unvergesslich<strong>en</strong> Ab<strong>en</strong>drob<strong>en</strong> zu<br />
insz<strong>en</strong>ier<strong>en</strong> und sie unnachahmlich »auszuzieh<strong>en</strong>«. Deshalb gibt<br />
es auch nicht eine große Diva <strong>de</strong>s letzt<strong>en</strong> Jahrhun<strong>de</strong>rts, die nicht – ganz<br />
unabhängig von Filmsz<strong>en</strong><strong>en</strong> – im Negligé, in Unterwäsche o<strong>de</strong>r im<br />
Ba<strong>de</strong>anzug posierte. Und wahrscheinlich gab es nur w<strong>en</strong>ige Situation<strong>en</strong>,<br />
die zu heftiger<strong>en</strong> Diskussion<strong>en</strong> über Material, Schnitt und Blickdurchlässigkeit<strong>en</strong><br />
zwisch<strong>en</strong> d<strong>en</strong> Kostümverantwortlich<strong>en</strong>, d<strong>en</strong> Stars und d<strong>en</strong><br />
Regisseur<strong>en</strong> führt<strong>en</strong>. Alle an <strong>de</strong>r Traumfabrik Hollywood Beteiligt<strong>en</strong><br />
– gestern wie heute – wiss<strong>en</strong> nur zu g<strong>en</strong>au: Nackt sein kann je<strong>de</strong>r,<br />
<strong>de</strong>r es sich leist<strong>en</strong> kann und mag. Aber die Vorstellung<br />
von Nacktheit in d<strong>en</strong> Köpf<strong>en</strong> <strong>de</strong>r Zuschauer<br />
k<strong>om</strong>mt nur zustan<strong>de</strong>, w<strong>en</strong>n <strong>de</strong>r Körper auf raffi -<br />
nierte Weise verhüllt ist. Dabei k<strong>om</strong>mt es nicht<br />
auf die Stoffm<strong>en</strong>ge an, son<strong>de</strong>rn auf die Art und<br />
Weise, wie sie eingesetzt wird.<br />
Zwisch<strong>en</strong> Hel<strong>en</strong> Rose (die das Brautkleid von<br />
Grace Kelly <strong>en</strong>twarf) und Liz Taylor scheint bei d<strong>en</strong> Film<strong>en</strong><br />
»Telefon Butterfi eld 8« und »Die Katze auf <strong>de</strong>m heiß<strong>en</strong> Blechdach«<br />
Übereinstimmung geherrscht zu hab<strong>en</strong>: Die Taylor bewegt<br />
sich in beid<strong>en</strong> Film<strong>en</strong> – trotz anstr<strong>en</strong>g<strong>en</strong><strong>de</strong>r Roll<strong>en</strong> – in Unterklei<strong>de</strong>rn<br />
so frei und ungehemmt, als sei das ihr Straß<strong>en</strong>-Outfi t.<br />
Das trifft auch auf Kim Basinger zu. Sie hat zwar für ihr Erotik-<br />
Drama »9½ Woch<strong>en</strong>« (<strong>de</strong>r Film wur<strong>de</strong> mit »Der letzte Tango von<br />
Paris« verglich<strong>en</strong> und kam daher zumin<strong>de</strong>st in d<strong>en</strong> USA sofort in<br />
die Schmud<strong>de</strong>l-Schubla<strong>de</strong>) Hollywoods Negativ-Preis »Die gold<strong>en</strong>e<br />
Himbeere« kassiert, aber an ihr<strong>en</strong> Dessous und ihrer Art sie<br />
zu trag<strong>en</strong> kann es, wie gesagt, nicht geleg<strong>en</strong> hab<strong>en</strong>.