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Alles Schöne hat
seine ganz
besondere Form:
Das Korsett als
Pünktchen auf dem
»i«.
ATEMLOS …
… gestern, heute, morgen
Das gab es wirklich nur einmal: 1964 bekam Vittorio De Sicas
Episodenfi lm »Gestern, heute, morgen« mit Marcello Mastroianni
und Sophia Loren in den Hauptrollen den Oscar für den
besten ausländischen Film. Die berühmte Striptease-Korsagen-Szene der
Loren war an dieser Jury-Entscheidung der Academy ganz bestimmt
nicht ganz unbeteiligt. Aber dass dieselben Schauspieler dieselbe Szene
30 Jahre später noch einmal spielen, mutet fast unglaublich an: So
geschehen in Robert Altmans »Prêt-à-Porter«. Dass Mastroianni dabei
einschlafen musste, lag weder an der älter gewordenen Loren (dafür
haben schon allein exzellente Maskenbildner und Beleuchter gesorgt)
noch an der wunderschönen Korsage, sondern am Drehbuch. Eine größere
Ehrung konnte man dem modernen Korsett und der Korsage nicht
erweisen. Was für ein modischer Aufstieg des alten Folterinstruments,
das die Frauen aus Luftmangel reihenweise ohnmächtig umsinken
ließ und ein Leben ohne Riechfl äschchen kaum zuließ. (Dass viele
Frauen von heute ebenfalls nur einen Teil ihres Lungenvolumens
nutzen, liegt nicht an einschnürenden Miedern, sondern daran,
dass sie ständig mit eingezogenem Bauch herumlaufen, was die
Bauchmuskeln von unten auf die Lungenfl ügel drückt … aber das
ist ein anderes Thema.)
Dass die Korsage heute zu den glamourösesten Kleidungsstücken
gehört, hat eine lange und teilweise verblüffende Geschichte.
Diese Geschichte hat zunächst mit der Erfi ndung des Büstenhalters
zu tun, und der hat viele Väter und Mütter, wie das
eben bei Erfolgsstorys stets der Fall ist. Daran beteiligt waren
verschiedene Personen der Kleiderreform-Bewegung, aber
auch Coco Chanel. Eine wesentliche Verbesserung des Büstenhalters
ist einem Hobby-Bildhauer zu verdanken – dem