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Modellen verleihen wollen. Der Mythos des Leoparden wurde immer
schon von Geschichtenerzählern und Literaten weitergetragen. So heißt
es, dass Adam und Eva in einem Lendenschurz aus Leopardenfell aus dem
Paradies vertrieben wurden. Der ägyptische Gott Osiris wurde im Leopardenfell
abgebildet. Was einen Zusammenhang ergibt, wenn Stanley
Kubrick in seinem berühmten Film »2001: Odyssee im Weltraum« die
Vorzeitmenschen in der Eingangsszene unter den Klängen von Richard
Strauss’ »Also sprach Zarathustra« von einem Leoparden angreifen lässt.
Italiens berühmtester Romancier Tomasi di Lampedusa nannte seine
Geschichte eines sizilianischen Landadeligen »Der Leopard« (berühmt
von Visconti verfi lmt). Rudyard Kipling hat auf faszinierende Weise beschrieben,
wie der Leopard sein Fell dem düsteren, lichtdurchfl eckten
Dschungel angepasst hat, und noch heute ist das Leopardenfell bei den
Häuptlingen im Benin das Zeichen des Herrschers. Kein Wunder, dass
Modemacher (und Frauen) – ohnedies mit feinen Sensorien ausgestattet
– das mythologische Image des Leoparden für sich nutzen.
Wenn Eva Mendes auf dem roten Teppich von Cannes in einem
leopardengemusterten Kleid winkt, gibt sie ein Signal: das Signal von
Eleganz und Kraft, verbunden mit einem Hauch von Sünde, Verlockung
und potentieller Gefahr. Sharon Stone kleidet sich ebenso gefl eckt wie
Sophia Loren oder Ursula Andress und Naomi Campbell. Grace Jones
scheint im Leo-Look, mit einem Fauchen auf
den Lippen und gebleckten Zähnen, auf die
Welt gekommen zu sein, ebenso wie Tina
Turner (die es nur raffi nierter verbirgt). Weniger
wilde Frauen wollen zumindest ähnliche
Illusionen erwecken. Es hat sich herum-
Anita Ekberg
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Eva Mendes 2009
bei den Filmfestspielen
in Venedig.
Ihr Kleid gibt
deutliche Signale.
DOPPELSEITE
Marilyn Monroe
hat die Leopardenphaseübersprungen
– sie bevorzugt
den Zebra-Look.