Franz Schlegelberger - Staatssekretär im Reichsjustizministerium
Franz Schlegelberger - Staatssekretär im Reichsjustizministerium
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Rentenmark geschaffen, ein Zahlungsmittel, basiert auf Belastung des Grundbesitzes<br />
und der Industrie. 14<br />
Das umfangreiche juristische Werk des 1970 in Flensburg gestorbenen FS war<br />
bedeutend und wirkt bis heute nach. Er begründete und schrieb führende Kommentare<br />
zum Handels-, Aktien- und Seeversicherungsrecht. Als Kammergerichtsrat <strong>im</strong> 1.<br />
Zivilsenat, dem für ganz Preußen zuständigen Senat für das Recht der Freiwilligen<br />
Gerichtsbarkeit, schuf er einen in vielen Folgeauflagen erschienenen Kommentar zur<br />
Freiwilligen Gerichtsbarkeit, ein Vorstück für die heutigen Werke zu diesem<br />
Rechtsgebiet. Als Herausgeber des Rechtsvergleichenden Wörterbuches 15 war FS<br />
zudem einer der Begründer der rechtsvergleichenden Wissenschaft, welche ihm<br />
weltweites Ansehen verschaffte. Der Verfasser hat noch 1995 in der Rechtsfakultät der<br />
Pekinger Universität, der BeiDa, <strong>Schlegelberger</strong>s Photographie an einer Wand gesehen<br />
zusammen mit einem Faks<strong>im</strong>ile vom Frontispiz seines Rechtsvergleichenden<br />
Handbuchs. Aber dieses Lebenswerk erregt heute weniger Interesse als seine dienstliche<br />
Tätigkeit ab 1933 – 1942, und davon besonders die letzten 20 Monate, in denen<br />
FS, ohne Minister zu sein, das <strong>Reichsjustizministerium</strong> leitete, bis er am 26. August<br />
1942 dem von Hitler ernannten Minister Thierack die Geschäfte übergab und in den<br />
Ruhestand ging. Seinem Bild soll hier nachgegangen werden. Für <strong>Schlegelberger</strong> wie<br />
für viele Entscheidungsträger jener Zeit gilt, was Schiller 1798 als Prolog zum<br />
Wallenstein sprechen ließ.<br />
II. Quellen<br />
1. Monographien<br />
Von der Parteien Gunst und Hass verwirrt,<br />
schwankt sein Charakterbild in der Geschichte,<br />
doch euren Augen soll ihn der Jurist 16<br />
auch eurem Herzen menschlich näher bringen.<br />
Über <strong>Schlegelberger</strong> gibt es drei Monografien. Zwei davon beschreiben ihn als<br />
aktiven Förderer (Förster) 17 oder willfährigen Teilnehmer (Nathans) 18 des NS -<br />
Unrechts. Die dritte Arbeit (Wulff) übern<strong>im</strong>mt <strong>im</strong> wesentlichen <strong>Schlegelberger</strong>s <strong>im</strong><br />
Nürnberger Prozess vorgetragene These, dass er, sofern er Vorwerfbares getan oder<br />
geduldet habe, dieses geschehen sei, um Schl<strong>im</strong>meres zu verhüten. 19 Diese 175 Seiten<br />
14 Auszug aus den Erinnerungen von FS.<br />
15 Lt. Hartwig <strong>Schlegelberger</strong> sein Lieblingswerk<br />
16 Der Verfasser, da selbst Jurist, hat das Wort „Kunst “ <strong>im</strong> Original gegen „Jurist“ getauscht.<br />
17 Förster, Michael aaO<br />
18 Nathans, Eli aaO<br />
19 Wulff, Arne aaO<br />
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