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Franz Schlegelberger - Staatssekretär im Reichsjustizministerium

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<strong>Schlegelberger</strong> and the Nazi Administration of<br />

Justice ( 2004) http://www.historycooperative.org<br />

<strong>Schlegelberger</strong>, <strong>Franz</strong> AutobiographischeAufzeichnungen<br />

(unveröffentlicht <strong>im</strong> Besitz des Verfassers)<br />

Wulff, Arne Staatssekretät Prof. Dr. Dr. h.c. <strong>Franz</strong><br />

<strong>Schlegelberger</strong> 18976 - 1970<br />

Peter Lang Frankfurt/M 1991: ( Kieler<br />

Dissertation 1991)<br />

Weinkauf, Hermann Die deutsche Justiz und der Nationalsozialismus<br />

Stuttgart 1968<br />

Weinke, Anette Der Nürnberger Prozess<br />

C.H. Beck Wissen 2006<br />

Anhang 1 zu Wullfs Schrift<br />

*<br />

WDR 5 Politikum – Das Meinungsmagazin 24. November 2010<br />

Nett zum NS-Juristen von Stefan Welzk:<br />

<strong>Franz</strong> <strong>Schlegelberger</strong> war über ein Jahrzehnt <strong>Staatssekretär</strong> <strong>im</strong> Reichsministerium der<br />

Justiz und 1947 in Nürnberg Hauptangeklagter <strong>im</strong> Prozess gegen die führenden Nazi-<br />

Juristen. Seine Rolle be<strong>im</strong> Massenmord an den Juden war eine flankierende:<br />

1942 wird in der „Wannsee-Konferenz“ die Vernichtung der Juden beschlossen. In<br />

einem Rundschreiben <strong>im</strong> Nachgang zu dieser Konferenz schlägt <strong>Schlegelberger</strong> vor,<br />

Halbjuden die Wahl zwischen Deportation und Sterilisierung zu lassen. Als 1941 wegen<br />

der Euthanasie-Morde in der Bevölkerung Unruhe aufkommt, lädt er die Spitzen der<br />

Justiz zu einer Konferenz. Dort spricht er von der „Vernichtung lebensunwerten Lebens“<br />

und erklärt, nachdem – Zitat – „ ein rechtlich geltender Erlass des Führers für diese<br />

Maßnahmen vorliege, können Bedenken gegen die Durchführung der Euthanasie nicht<br />

mehr gegeben sein“. <strong>Schlegelberger</strong> weist die Generalstaatsanwaltschaften an,<br />

Strafanzeigen wegen dieser Morde nicht zu bearbeiten, sondern seinem Ministerium<br />

vorzulegen. Stets bestand <strong>Schlegelberger</strong>s Verteidigung darin, jeweils Schl<strong>im</strong>meres<br />

verhütet haben zu wollen - ein Argument, was fast ein jeder außer H<strong>im</strong>mler und Hitler<br />

sich zu eigen machen konnte. <strong>Schlegelberger</strong> wurde auch wegen seiner<br />

Mitverantwortung für mehrere Todesurteile zu einer lebenslänglichen Haftstrafe<br />

verurteilt. 1959 wurde ihm wegen seiner Verstrickung in Euthanasie und Endlösung die<br />

Pension aberkannt.<br />

Arne Wulffs Traktat mit dem Titel „ <strong>Staatssekretär</strong> Prof. Dr. Dr. hc. <strong>Franz</strong><br />

<strong>Schlegelberger</strong> 1876-1970“ kommt jedoch daher wie eine Gedenkschrift. Im ersten Satz<br />

würdigt Arne Wulff <strong>Schlegelberger</strong> als – Zitat – „ die führende Figur der deutschen<br />

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