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Unzahl von Bes<strong>ch</strong>wörungsformeln auswendig<br />
gelernt hatte, bereit, den Wä<strong>ch</strong>tern des S<strong>ch</strong>atzes<br />
seine Seele gegen Gold zu verkaufen.<br />
Den berufsmässigen Goldsu<strong>ch</strong>ern und Goldwäs<strong>ch</strong>ern<br />
si<strong>ch</strong>erte das gelbe Metall nur ein bes<strong>ch</strong>eidenes<br />
Einkommen. Abenteurer und Phantasien<br />
hingegen haben zu allen Zeiten von<br />
mär<strong>ch</strong>enhaften Rei<strong>ch</strong>tümern geträumt, die irgendwo<br />
in der Erde verborgen sind und die<br />
dem glückli<strong>ch</strong>en Finder bis ans Ende seiner<br />
Tage ein glückli<strong>ch</strong>es und sorgenfreies Leben<br />
verheissen.<br />
Heutzutage werden überall auf der Welt Millionensummen<br />
in die Lotterie investiert. Die Lotterie<br />
vergangener Epo<strong>ch</strong>en war die Su<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong><br />
Gold. Die Entdeckung einer Goldader war<br />
glei<strong>ch</strong>bedeutend mit der Mögli<strong>ch</strong>keit, ein völlig<br />
neues Leben zu beginnen und si<strong>ch</strong> Wüns<strong>ch</strong>e<br />
zu erfüllen, von denen man zuvor ni<strong>ch</strong>t einmal<br />
zu träumen gewagt hätte.<br />
Die Herkunft des Goldes in den Flüssen<br />
Früher meinte man, der von den Flüssen mitges<strong>ch</strong>wemmte<br />
Goldstaub stamme von verborgene<br />
Ader, die kompakte Massen Gold enthielten.<br />
Statt si<strong>ch</strong> auf die mühsame Arbeit des<br />
Sandwas<strong>ch</strong>ens einzulassen folgten zahlrei<strong>ch</strong>e<br />
Goldsu<strong>ch</strong>er dem Lauf der Flüsse und Wildbä<strong>ch</strong>e,<br />
beseelt von der Hoffnung, eines Tages auf<br />
die Quelle des Rei<strong>ch</strong>tums zu stossen. Man<br />
stellte si<strong>ch</strong> vor, das Gold ströme wie ein Wasserfall<br />
aus einer Felsenöffnung, die den Eingang<br />
zu einer mär<strong>ch</strong>enhaften Höhle bilde, und<br />
werde dann dur<strong>ch</strong> die Strömung des Wassers<br />
allmähli<strong>ch</strong> zerrieben.<br />
In Genf herrs<strong>ch</strong>te lange Zeit die Ansi<strong>ch</strong>t. das<br />
Gold der Rhone und ihrer Nebenflüsse entspringe<br />
einer geheimnisvollen Ader im Massiv<br />
des Montblanc. Die Grotte von<br />
Goldblätt<strong>ch</strong>en aus den Genfer Flüssen, im Mikroskop<br />
35fa<strong>ch</strong> vergrössert.<br />
L'Abeyron, die am Fuss des Glets<strong>ch</strong>ers liegt,<br />
ist s<strong>ch</strong>ön oft von eifrigen Goldsu<strong>ch</strong>ern dur<strong>ch</strong>stöbert<br />
worden. Boshafte Zungen behaupteten,<br />
dieser wunderbare S<strong>ch</strong>atz zeige si<strong>ch</strong> den Mens<strong>ch</strong>en<br />
zweimal jährli<strong>ch</strong>, nämli<strong>ch</strong> an Weihna<strong>ch</strong>ten<br />
und am Johannistag. Voraussetzung sei allerdings<br />
die Anwesenheit des Dorfgeistli<strong>ch</strong>en.<br />
Da aber dieses Wunder nur zu jener Stunde<br />
ges<strong>ch</strong>ehen konnte, in der die Messe abgehalten<br />
wurde, war der Geistli<strong>ch</strong>e jedes mal am<br />
Kommen verhindert, so dass bis zum heutigen<br />
Tage no<strong>ch</strong> keiner den S<strong>ch</strong>atz erblickt hat ...<br />
Im Napfgebiet (Kanton Luzern), das an goldhaltigem<br />
Sand besonders rei<strong>ch</strong> ist, versu<strong>ch</strong>te<br />
man die Ader mit Hilfe von Pendeln und Wüns<strong>ch</strong>elruten<br />
ausfindig zu ma<strong>ch</strong>en Im 16. Jahrhundert<br />
wurde dort sogar eine Mine gegraben,<br />
und no<strong>ch</strong> heute su<strong>ch</strong>en man<strong>ch</strong>e Bewohner der<br />
Gegend an den Ufern des Goldba<strong>ch</strong>s na<strong>ch</strong><br />
dem magis<strong>ch</strong>en gelben Metall.<br />
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