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ni<strong>ch</strong>ts als unnötige Ausgaben verursa<strong>ch</strong>en.“<br />

„Vom Kantonnements<strong>ch</strong>ef im Vallée de Joux<br />

informiert, meldete der Kommandant der<br />

waadtländis<strong>ch</strong>en Gendarmerie am 28. Februar<br />

1813 der für den Bergbau zuständigen Kommission,<br />

dass vers<strong>ch</strong>iedene Personen na<strong>ch</strong><br />

Gold und Silber su<strong>ch</strong>ten, und fragte an, ob<br />

S<strong>ch</strong>ürfgenehmigungen erforderli<strong>ch</strong> seien, obwohl<br />

'sol<strong>ch</strong>e Untersu<strong>ch</strong>ungen auf den Bergen<br />

dieser Gegend in der glei<strong>ch</strong>en Absi<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>on<br />

seit jeher dur<strong>ch</strong>geführt worden sind ...' Da keine<br />

Genehmigung erteilt worden war, erkundigte<br />

er si<strong>ch</strong> am 6. März: 'Hätten Sie die Güte, mir<br />

mitzuteilen, ob die Gendarmerie Personen, die<br />

na<strong>ch</strong> Metallen graben, ganz allgemein festnehmen<br />

sollte, und ob dies im besonderen auf<br />

jene Leute zutrifft, die auf dem Dent de Vaulion<br />

dieser Bes<strong>ch</strong>äftigung na<strong>ch</strong>gehen ...' Wir<br />

kennen die Antwort der Kommission ni<strong>ch</strong>t."<br />

Marc Waldmann weist darauf hin, dass es am<br />

Fuss des Dent de Vaulion etwa ein Dutzend<br />

S<strong>ch</strong>utthügel gibt, die mehr oder weniger deutli<strong>ch</strong><br />

auf frühere Ausgrabungen hinweisen (siehe<br />

Karte S. 13).<br />

Mögli<strong>ch</strong>erweise handelt es bei man<strong>ch</strong>en von<br />

ihnen um die Überreste militäris<strong>ch</strong>er Anlagen,<br />

aber in mindestens drei Fällen sind ehemalige<br />

Minens<strong>ch</strong>ä<strong>ch</strong>te erkennbar, die früher offenbar<br />

in Stollen einmündeten; darauf lässt die Grösse<br />

der S<strong>ch</strong>utthaufen, die jeweils etwa 100 Kubikmeter<br />

messen, eindeutig s<strong>ch</strong>liessen. Nur eine<br />

speleologis<strong>ch</strong>e Expedition könnte hier völlige<br />

Klarheit s<strong>ch</strong>affen.<br />

Fanatis<strong>ch</strong>e Goldsu<strong>ch</strong>er – tiefe Stollen ... Hat<br />

man nun eigentli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> nur ein einziges Mal<br />

einen Goldklumpen gefunden, der die ganze<br />

Mühe gere<strong>ch</strong>tfertigt hätte? Ni<strong>ch</strong>ts deutet darauf<br />

hin.<br />

Geologis<strong>ch</strong> gesehen ist es äusserst unwahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>,<br />

dass das Gestein des Dent de Vaulion<br />

und die dünne Moränens<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t, die das<br />

westli<strong>ch</strong> von ihm gelegene Gebiet von Epoizats<br />

bedeckt, Gold enthalten. Wohl gab es in der<br />

letztgenannten Gegend von 1787 an Bergwerke,<br />

do<strong>ch</strong> wurde in ihnen ni<strong>ch</strong>t Gold, sondern<br />

Asphalt gefördert. Der Volksglaube und die<br />

Phantasie einiger Sensationskrämer haben aus<br />

diesen Asphaltbergwerken mär<strong>ch</strong>enhafte Goldminen<br />

gema<strong>ch</strong>t. Ähnli<strong>ch</strong>es hat si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> an anderen<br />

Orten abgespielt. Das gelbe Fieber sorgte<br />

dann für den Rest ...<br />

Die unterirdis<strong>ch</strong>en Gewölbe von Naye<br />

In einem anderen Teil des Kantons Waadt,<br />

nämli<strong>ch</strong> in den waadtländis<strong>ch</strong>en Alpen, gibt es<br />

einen Berg, der ebenso wie der Dent de Vaulion<br />

einen regelre<strong>ch</strong>ten Goldraus<strong>ch</strong> hervorgerufen<br />

hat.<br />

Die zahlrei<strong>ch</strong>en Grotten in der Gegend der Felsen<br />

von Naye sind s<strong>ch</strong>on in frühen Zeiten von<br />

Amateurgoldsu<strong>ch</strong>ern dur<strong>ch</strong>stöbert worden. Davon<br />

zeugen die Leitern und Hacken, die von<br />

den ersten Speleologen gefunden wurden.<br />

Alfred Ceresole spri<strong>ch</strong>t in seinem Bu<strong>ch</strong> „Légendes<br />

des Alpes vaudoises" von diesen Goldsu<strong>ch</strong>ern<br />

und nennt au<strong>ch</strong> einige Namen:<br />

Jean Blanc, genannt "der Kräuterhändler“,<br />

kehrte seinem Weinberg zeitweilig den Rücken,<br />

um die in Naye und bei den Ruinen von<br />

Salencex verborgenen S<strong>ch</strong>ätze aufzuspüren.<br />

Er bra<strong>ch</strong>te von seinen Fors<strong>ch</strong>ungsreisen einige<br />

Steine mit, die deutli<strong>ch</strong>e Spuren einer wie Gold<br />

glänzenden Substanz enthielten. Dies genügte<br />

bereits, um viele Gemüter in Wallung zu bringen<br />

und s<strong>ch</strong>arenweise Goldgräber anzulocken.<br />

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