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vom Mond das Zinn vom Jupiter das Kupfer von<br />
der Venus, das Eisen vom Mars, das Blei vom<br />
Saturn und das Quecksilber vom Merkur.<br />
Der Einfluss der Planeten allein genügt aber<br />
ni<strong>ch</strong>t: Eine weitere Bedingung ist das Vorhandensein<br />
eines fru<strong>ch</strong>tbaren S<strong>ch</strong>osses, wel<strong>ch</strong>er<br />
der mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Gebärmutter entspri<strong>ch</strong>t.<br />
Bei diesem S<strong>ch</strong>oss handelt es si<strong>ch</strong> um die<br />
Adern, wel<strong>ch</strong>e das Eindringen der befru<strong>ch</strong>tenden<br />
Kraft ermögli<strong>ch</strong>en. Ihre Lage und Tiefe<br />
üben einen ents<strong>ch</strong>eidenden Einfluss auf die Art<br />
des entstehenden Metalls aus.<br />
Calbus Fribergieus geht ausführli<strong>ch</strong> auf die Natur<br />
des Felsengesteins und auf die Lage der<br />
Adern ein, die das Entstehen bestimmter Metalle<br />
begünstigen.<br />
Über das Gold s<strong>ch</strong>reibt er:<br />
"Na<strong>ch</strong> Ansi<strong>ch</strong>t der Weisen entsteht das Gold<br />
aus einer Verbindung von sehr hellem S<strong>ch</strong>wefel<br />
und sehr zähem Quecksilber. Diese beiden<br />
Stoffe saugen si<strong>ch</strong> gegenseitig auf; dur<strong>ch</strong> den<br />
Einfluss der Sonne und dur<strong>ch</strong> die günstige Lage<br />
der Ader erhält die so entstandene Verbindung<br />
ihre Farbe. Es bildet si<strong>ch</strong> ein Metallkörper, den<br />
au<strong>ch</strong> das heisseste Feuer ni<strong>ch</strong>t zerstören kann<br />
...<br />
Das aus dem Sand der Flüsse stammende Gold<br />
ist am reinsten und am feinsten, da es dur<strong>ch</strong><br />
das ständige Fliessen des Wassers von unreinen<br />
Bestandteilen gesäubert wird.<br />
Das Gold, wel<strong>ch</strong>es in Pyritlagerungen entsteht,<br />
ist mit zahlrei<strong>ch</strong>en minderwertigen Stoffen<br />
vermengt. Do<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> langer Zeit werden diese<br />
dur<strong>ch</strong> die Einwirkung der<br />
Darstellung eines Al<strong>ch</strong>imisten. Bis zum Aufs<strong>ch</strong>wung<br />
der exakten Wissens<strong>ch</strong>aften waren<br />
diese sagenumwobenen Gelehrten die besten<br />
Kenner der Geheimnisse des Goldes; sie besassen<br />
ein erstaunli<strong>ch</strong>es Wissen, ni<strong>ch</strong>t zuletzt<br />
dank ihrer Vertrautheit mit den alten<br />
orientalis<strong>ch</strong>en Lehren.<br />
Primitives System des Einstiegs in eine Mine.<br />
Sonne und des Himmels ausges<strong>ch</strong>ieden, bis<br />
das Gold s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> in reinstem Glanz<br />
erstrahlt. Wenn der Abhang des Berges südwärts<br />
verläuft, sind die Voraussetzungen für<br />
diesen Vorgang besonders günstig ...“<br />
Na<strong>ch</strong> dem Verfasser des Bergbü<strong>ch</strong>leins basieren<br />
alle Metalle auf denselben Elementen,<br />
nämli<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>wefel und Quecksilber. Jahr für<br />
Jahr produziert die Erde dank dem Einfluss der<br />
Gestirne na<strong>ch</strong> verzwickten <strong>ch</strong>emikalis<strong>ch</strong>en<br />
Gesetzen neue Metallteil<strong>ch</strong>en.<br />
Zur damaligen Zeit kam es ni<strong>ch</strong>t selten vor,<br />
dass die Bergleute, wenn eine Ader ers<strong>ch</strong>öpft<br />
war, deren Lage zu Handen ihrer Na<strong>ch</strong>kommen<br />
auf einem Plan festhielten, damit diese später<br />
den neu entstandenen Rei<strong>ch</strong>tum ausbeuten<br />
konnten. Man liess die Mine also bra<strong>ch</strong> liegen,<br />
um die Goldkörner si<strong>ch</strong> erneuern zu lassen!<br />
Sol<strong>ch</strong> merkwürdige Vorstellungen beruh<br />
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