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1942 interessierte si<strong>ch</strong> eine Gruppe von<br />

Deuts<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>weizern für das Gold des Allandon,<br />

musste ihre Re<strong>ch</strong>er<strong>ch</strong>en aber wegen Kapitalmangels<br />

s<strong>ch</strong>on bald einstellen.<br />

Übrigens wären die Erfolgs<strong>ch</strong>ancen sol<strong>ch</strong>er Unternehmungen<br />

ohnehin minim gewesen. Die<br />

Förderung des in den Ans<strong>ch</strong>wemmungen enthaltenen<br />

Goldes ist nämli<strong>ch</strong> mit hohen Kosten<br />

verbunden; es brau<strong>ch</strong>t dazu unter anderem<br />

mä<strong>ch</strong>tige Bagger, die das Gesi<strong>ch</strong>t einer Lands<strong>ch</strong>aft<br />

völlig vers<strong>ch</strong>andeln können. Sol<strong>ch</strong>e Zerstörungen<br />

wären nur in mens<strong>ch</strong>enleeren Gebieten<br />

zu verantworten, und diese gibt es in<br />

Genf ni<strong>ch</strong>t. Wer in den Genfer Flüssen na<strong>ch</strong><br />

Gold su<strong>ch</strong>en will, muss also bes<strong>ch</strong>eidenere Mittel<br />

anwenden.<br />

Eigentli<strong>ch</strong>e Goldminen hat es im Kanton Genf<br />

nie gegeben. Es fehlte aber au<strong>ch</strong> hier ni<strong>ch</strong>t an<br />

S<strong>ch</strong>wärmern, die si<strong>ch</strong> der Illusion hingaben,<br />

eine besonders rei<strong>ch</strong>e Ader entdeckt zu haben.<br />

No<strong>ch</strong> heute sind die Spuren vieler vergebli<strong>ch</strong>er<br />

Grabarbeiten zu sehen.<br />

Die Grotte von Ar<strong>ch</strong>amps (Feengrotte, Salève)<br />

beispielsweise stand im Ruf, grosse Goldvorkommen<br />

zu enthalten. Zahlrei<strong>ch</strong>e Versu<strong>ch</strong>e<br />

wurden unternommen, den S<strong>ch</strong>atz mit Hilfe von<br />

Plänen zu entdecken, die mit geheimnisvollen<br />

Zei<strong>ch</strong>en versehen waren. An einigen Stellen<br />

weisen ziemli<strong>ch</strong> tiefe Aushöhlungen darauf hin,<br />

dass hier einst Goldsu<strong>ch</strong>er am Werk waren,<br />

wel<strong>ch</strong>e die Legende für bare Münze nahmen.<br />

S<strong>ch</strong>on vor langer Zeit su<strong>ch</strong>ten die Genfer Goldwäs<strong>ch</strong>er,<br />

mit dem Ertrag der Gewässer in ihrer<br />

Heimat unzufrieden, im bena<strong>ch</strong>barten Ho<strong>ch</strong>savoyen<br />

Arbeit. Der Fier, der Néphaz und vor<br />

allem der Chéran weisen einen bedeutenden<br />

Goldgehalt auf.<br />

In den Aufzei<strong>ch</strong>nungen eines Savoyer Beamten<br />

aus dem Jahre 1752 heisst es über diese<br />

„Gastarbeiter“:<br />

"Einige Individuen aus Genf dringen na<strong>ch</strong>ts<br />

Stäub<strong>ch</strong>en oder Flimmer aus Ans<strong>ch</strong>wemmungen<br />

in Kalifornien. Bei uns sind sie im allgemeinen<br />

feiner und fla<strong>ch</strong>er.<br />

mit Fackeln in die Grotte von Bange ein, um<br />

dort na<strong>ch</strong> Gold zu su<strong>ch</strong>en. Es brau<strong>ch</strong>t sehr viel<br />

Verwegenheit, um si<strong>ch</strong> in diesen düsteren<br />

S<strong>ch</strong>lund zu wagen.“<br />

Die am Ufer des Chéran liegenden Höhlen<br />

bergen tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> goldhaltigen Sand, der dur<strong>ch</strong><br />

das eindringende Wasser anges<strong>ch</strong>wemmt<br />

worden ist. Gegen 1920 wurde die Goldwäs<strong>ch</strong>erei<br />

am Chéran eingestellt.<br />

In der Umgebung von Servoz (ebenfalls in<br />

Ho<strong>ch</strong>savoyen) gibt es Goldvorkommen in den<br />

ehemaligen Blei­ und Kupferminen. Goldkörner<br />

sind au<strong>ch</strong> in der Nähe von Argentière gefunden<br />

worden.<br />

Wer in Genf und Umgebung auf Goldsu<strong>ch</strong>e<br />

geht, hat also keine S<strong>ch</strong>wierigkeiten, einige<br />

Flimmer<strong>ch</strong>en zu finden. Der<br />

unternehmungslustige Amateurgoldwäs<strong>ch</strong>er,<br />

der si<strong>ch</strong> in Stiefeln und mit aufgekrempelten<br />

Ärmeln ans Werk ma<strong>ch</strong>t, die Grundlagen der<br />

Goldwäs<strong>ch</strong>erei lernt und si<strong>ch</strong> einen Was<strong>ch</strong>tis<strong>ch</strong><br />

zimmert, kann gewiss sein, dass si<strong>ch</strong> der Beutel,<br />

den er na<strong>ch</strong> alter Tradition um den Hals gehängt<br />

hat, langsam aber si­<br />

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