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Dies ist das einzige waadtländis<strong>ch</strong>e Gold, das<br />

man na<strong>ch</strong>weisli<strong>ch</strong> gefunden hat. Zwis<strong>ch</strong>en<br />

Phantasie und herber Wirkli<strong>ch</strong>keit klafft also ein<br />

tiefer Abgrund.<br />

Solothurn<br />

In der Gegend von Olten und Solothurn, am<br />

Ufer der Aare, wurde früher Gold gewas<strong>ch</strong>en.<br />

Die erste Genehmigung wurde 1457 einem gewissen<br />

Bendi<strong>ch</strong>t Blumenberg erteilt.<br />

Der Goldgehalt der Ans<strong>ch</strong>wemmungen der Aare<br />

ist ni<strong>ch</strong>t bekannt. Die Tatsa<strong>ch</strong>e aber, dass es zu<br />

Streitigkeiten zwis<strong>ch</strong>en den Goldwäs<strong>ch</strong>ern kam<br />

und dass die Behörden 1523 ihren Anspru<strong>ch</strong><br />

auf die Überwa<strong>ch</strong>ung sämtli<strong>ch</strong>er Goldfunde bekräftigten,<br />

lässt darauf s<strong>ch</strong>liessen, dass diese<br />

keinesfalls unbedeutend waren. Gegen 1820<br />

stellte ein gewisser Frei aus Olten 60 Arbeiter<br />

an, die in einer grossen Wäs<strong>ch</strong>erei bes<strong>ch</strong>äftigt<br />

wurden. Über den Ertrag wissen wir ni<strong>ch</strong>ts.<br />

Die letzte Genehmigung zum Goldsu<strong>ch</strong>en<br />

wurde in Solothurn im Jahre 1862 erteilt.<br />

Zu diesem Thema s<strong>ch</strong>reibt eine Solothurner<br />

Tageszeitung jener Zeit: „Wer eine Goldmine<br />

von kalifornis<strong>ch</strong>en Typus sehen mö<strong>ch</strong>te, soll<br />

si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> Bella<strong>ch</strong> zum Geisslo<strong>ch</strong> begeben. Herr<br />

F. Kaufmann aus Solothurn, der bekanntli<strong>ch</strong> in<br />

Kalifornien grosse Goldmengen gefunden hat,<br />

ist au<strong>ch</strong> bei uns auf ein Goldlager gestossen.<br />

Die ersten Ergebnisse der S<strong>ch</strong>ürfarbeiten erlauben<br />

es, die Arbeiter gebührend zu bezahlen.<br />

Das Gold tritt in Form von Flimmer<strong>ch</strong>en auf, die<br />

einen Dur<strong>ch</strong>messer von bis zu 3 mm aufweisen.<br />

Leider ers<strong>ch</strong>wert die Lage der Mine das<br />

Was<strong>ch</strong>en und beeinträ<strong>ch</strong>tigt die Rentabilität des<br />

Unternehmens.“<br />

Bella<strong>ch</strong> liegt ausserhalb des Stromgebiets<br />

goldhaltiger Flüsse wie der Aare und Emme,<br />

und die Entdeckung Kaufmanns ist deshalb<br />

sehr überras<strong>ch</strong>end. Übrigens war die Goldwäs<strong>ch</strong>erei<br />

an dieser Stelle so unrentabel, dass sie<br />

bald wieder aufgegeben werden musste.<br />

Wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> war Kaufmann auf eine kleine<br />

Konzentration goldhaltigen Gesteins gestossen,<br />

wie es sie in diesem einst von den Glets<strong>ch</strong>ern<br />

mitgeführten Boden vereinzelt gibt. Sein in Kalifornien<br />

ges<strong>ch</strong>ultes Auge hatte darin den Beweis<br />

für ein grosses Goldlager erblickt.<br />

Andere vertraten eine gewagtere Hypothese.<br />

Sie meinten, Kaufmann habe seinen Ruf als erfolgrei<strong>ch</strong>er<br />

Goldgräber dazu benutzt, um in unredli<strong>ch</strong>er<br />

Absi<strong>ch</strong>t einen sensationellen Fund<br />

vorzutäus<strong>ch</strong>en. In der Tat existieren Belege dafür,<br />

dass die Regierung neben der Kaufmann<br />

erteilten Genehmigung zum Goldsu<strong>ch</strong>en in Bella<strong>ch</strong><br />

no<strong>ch</strong> eine Bewilligung für den Rest des<br />

Kantons erteilt hat, und zwar an einen A. Tugginer.<br />

Dieser stammte aus einer rei<strong>ch</strong>en Familie<br />

und hatte ein Vermögen geerbt. Er besass ein<br />

S<strong>ch</strong>loss in der Nähe des berühmten Geisslo<strong>ch</strong>s.<br />

Sein plötzli<strong>ch</strong>es Interesse für die Bodens<strong>ch</strong>ätze<br />

Solothurns ging zweifellos auf die<br />

Entdeckungen Kaufmanns zurück. Tugginer war<br />

ein launis<strong>ch</strong>er und vers<strong>ch</strong>wenderis<strong>ch</strong>er Mens<strong>ch</strong>,<br />

der seine Familie bald darauf in den Ruin trieb,<br />

und es wäre denkbar, dass der berühmte amerikanis<strong>ch</strong>e<br />

Goldsu<strong>ch</strong>er seine solothurnis<strong>ch</strong>e<br />

"Mine“ mit einigen Goldflimmer<strong>ch</strong>en aus Übersee<br />

berei<strong>ch</strong>erte, um dem verhassten Tugginer<br />

einen Strei<strong>ch</strong> zu spielen.<br />

Ein unerklärli<strong>ch</strong>es und in seinen Folgen verheerendes<br />

Goldfieber hat au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> andere Solothurner<br />

befallen.<br />

Zwis<strong>ch</strong>en 1830 und 1850 su<strong>ch</strong>ten die Einwohner<br />

von Wiesen vergebli<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> einer<br />

Goldader. Die Kosten des Unternehmens<br />

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