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Wahrheit kam ans Li<strong>ch</strong>t, denn einer seiner<br />

Kameraden hatte ihn verraten. Er wurde<br />

verhaftet und vor Geri<strong>ch</strong>t gestellt. Das Urteil war<br />

unmens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>: Der Arm sollte vom Henker<br />

abgehauen und als Warnung über den Eingang<br />

der Mine genagelt werden.<br />

Aber kaum war dies ges<strong>ch</strong>ehen, als über der<br />

ganzen Gegend ein tosendes Unwetter losbra<strong>ch</strong>.<br />

Ein Erdruts<strong>ch</strong> begrub Gerüste und<br />

Stollen unter si<strong>ch</strong>. No<strong>ch</strong> lange su<strong>ch</strong>te man später<br />

an dieser Stelle na<strong>ch</strong> Gold, do<strong>ch</strong> ohne Erfolg.<br />

Man stiess einzig auf jenen groben grauen<br />

Kalk, aus dem die S<strong>ch</strong>melzöfen verfertigt<br />

werden, das Gold jedo<strong>ch</strong> blieb für immer<br />

vers<strong>ch</strong>wunden.<br />

Oft bewohnten Ungeheuer, eines entsetzli<strong>ch</strong>er<br />

als das andere, jene Orte, die von den Kobolden<br />

verlassen worden waren. Man<strong>ch</strong>er Goldsu<strong>ch</strong>er<br />

zog es vor, unverri<strong>ch</strong>teter Dinge umzukehren,<br />

als ihnen zu begegnen.<br />

Das Heidenbiel<br />

Am südli<strong>ch</strong>en Hang des Heidenbiel (Kanton<br />

Wallis) ist no<strong>ch</strong> heute eine Höhle zu sehen.<br />

Es s<strong>ch</strong>eint, dass sie tief ins Berginnere führt,<br />

do<strong>ch</strong> die Gänge werden bald so eng, dass<br />

hö<strong>ch</strong>stens ein Kind unter vier Jahren weiter<br />

eindringen könnte.<br />

Drinnen bläst ein kalter Wind und lös<strong>ch</strong>t alle<br />

Fackeln aus.<br />

Die Sage beri<strong>ch</strong>tet, dass die Höhle im Innern<br />

des Berges weit wird und einen grossen Saal<br />

bildet. Der Glückli<strong>ch</strong>e, dem es gelungen ist, bis<br />

hierher vorzustossen, kann aus drei riesigen<br />

Trögen Gold, Silber und Edelsteine s<strong>ch</strong>öpfen.<br />

Aber a<strong>ch</strong>! Eine s<strong>ch</strong>eussli<strong>ch</strong>e Kröte von ungeheurer<br />

Grösse hockt als Wä<strong>ch</strong>terin vor den<br />

S<strong>ch</strong>ätzen, und der kühne Eindringling,<br />

muss das ekle Tier auf das weit offene Maul<br />

küssen, bevor er seine Tas<strong>ch</strong>en füllen darf.<br />

(Na<strong>ch</strong> G. P. Bouvier)<br />

In ganz Europa waren (und sind wohl au<strong>ch</strong> heute<br />

no<strong>ch</strong>) zahlrei<strong>ch</strong>e Bü<strong>ch</strong>er im Umlauf, die von<br />

s<strong>ch</strong>warzer Magie und anderen geheimnisvollen<br />

Wissens<strong>ch</strong>aften handeln. Immer wieder wurden<br />

sie abges<strong>ch</strong>rieben; sie sind voll von<br />

kabbalistis<strong>ch</strong>en Zei<strong>ch</strong>en, und in den meisten<br />

finden si<strong>ch</strong> Anleitungen für allerlei Zauberwerk.<br />

Man s<strong>ch</strong>rieb au<strong>ch</strong> diesen Bü<strong>ch</strong>ern selbst übernatürli<strong>ch</strong>e<br />

Kräfte zu, die Böses bewirken konnten:<br />

Wenn man sie auf der fals<strong>ch</strong>en Seite öffnete,<br />

bes<strong>ch</strong>wor man unübersehbares Unheil herauf.<br />

Es konnte sehr wohl vorkommen, dass ein<br />

Haus, in dem ein sol<strong>ch</strong>es Bu<strong>ch</strong> aufbewahrt<br />

wurde, ni<strong>ch</strong>t mehr zur Ruhe kam, da ein Flu<strong>ch</strong><br />

auf ihm lastete.<br />

A. Ceresole hatte das Glück, eines dieser Bü<strong>ch</strong>er<br />

ansehen zu können. Es heisst "Das grosse<br />

Zauberbu<strong>ch</strong>“ und stammt aus dem Jahre 1421.<br />

Man sieht ihm an, dass es häufig zu Rat gezogen<br />

wurde, denn es ist sehr abgegriffen. Auf der<br />

ersten Seite erblickt man eine rote Gravur, ein<br />

Bild des Teufels in mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>er Gestalt, mit<br />

Hörnern, S<strong>ch</strong>wanz und Ziegenfuss.<br />

Im ersten Teil wird die Kunst, si<strong>ch</strong> die Geister<br />

gefügig zu ma<strong>ch</strong>en, bes<strong>ch</strong>rieben. Es wird au<strong>ch</strong><br />

gelehrt, wie man verborgene S<strong>ch</strong>ätze aufspüren<br />

kann, indem man si<strong>ch</strong> die Dämonen günstig<br />

stimmt.<br />

Dieses Kapitel geht ausführli<strong>ch</strong> auf ein<br />

bestimmtes, sehr verzwicktes Zeremoniell ein,<br />

dur<strong>ch</strong> wel<strong>ch</strong>es man Ma<strong>ch</strong>t über den Teufel und<br />

die ihm dienstbaren Geister gewinnt, so dass<br />

sie angeben müssen, an wel<strong>ch</strong>en Stellen si<strong>ch</strong><br />

die S<strong>ch</strong>ätze befinden.<br />

Später wird der Leser in zahlrei<strong>ch</strong>e „magis<strong>ch</strong>e<br />

Geheimnisse“ eingeweiht: Die Herstellung des<br />

Zauberstabes, mit dessen Hilfe<br />

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