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gefördert, die zu den letzten Goldwäs<strong>ch</strong>ern des<br />
Napfgebietes gehörten.<br />
Na<strong>ch</strong> 1900 interessierte si<strong>ch</strong> niemand mehr für<br />
das Gold unserer Wasserläufe, und die letzten<br />
Was<strong>ch</strong>tis<strong>ch</strong>e fielen den Holzwürmern zum<br />
Opfer.<br />
Allzu radikal hatten si<strong>ch</strong> die Verhältnisse<br />
gegenüber den vorhergehenden<br />
Jahrhunderten gewandelt: Die Kaufkraft des<br />
Goldes war drastis<strong>ch</strong> gesunken, während der<br />
Wert der mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Arbeitskraft si<strong>ch</strong><br />
vervielfa<strong>ch</strong>t hatte.<br />
Heute entspri<strong>ch</strong>t das Jahreseinkommen eines<br />
Lehrers ni<strong>ch</strong>t mehr 126,3 Gramm Gold, sondern<br />
2,5 kg, also 10 Gramm pro Tag ...<br />
In den dreissiger und vierziger Jahren sah es<br />
zeitweilig na<strong>ch</strong> einer Renaissance der Goldwäs<strong>ch</strong>erei<br />
aus. Eine Reihe von wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />
und wirts<strong>ch</strong>aftspolitis<strong>ch</strong>en Studien<br />
befasste si<strong>ch</strong> mit dem Gold unserer Wasserläufe,<br />
und es gab sogar Ansätze zu einer<br />
Förderung auf industrieller Basis.<br />
Do<strong>ch</strong> die Bagger der s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en und<br />
englis<strong>ch</strong>en Unternehmer, die si<strong>ch</strong> in dieses<br />
Abenteuer gestürzt hatten, standen s<strong>ch</strong>on bald<br />
still und wurden vom Rost zerfressen. Die Unkenrufe<br />
der Geologen, die dem Unterfangen<br />
von Anfang an skeptis<strong>ch</strong> gegenübergestanden<br />
hatten, erwiesen si<strong>ch</strong> also als gere<strong>ch</strong>tfertigt.<br />
Ja, allzu viel S<strong>ch</strong>weiss und Geld müsste eingesetzt<br />
werden, um unseren Flüssen und Bä<strong>ch</strong>en<br />
ihr Gold zu entreissen. So werden denn unzählige<br />
Kleinode in den Betten und an den Ufern<br />
der Reuss und der Aare, des Rheins und der<br />
Emme au<strong>ch</strong> weiterhin vergebli<strong>ch</strong> ihres Finders<br />
harren.<br />
Industrieller Was<strong>ch</strong>tis<strong>ch</strong> aus dem letzten Jahrhundert,<br />
der die Materialien mittels Zentrifugalkraft<br />
trennt.<br />
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