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Aire und Drize<br />
„Die Aire und ihre Nebenflüsse führen im unteren<br />
Teil ihres Stromgebietes dur<strong>ch</strong> eine<br />
Gegend, deren Ans<strong>ch</strong>wemmungen im Verlauf<br />
der Zeit immer neue Veränderungen erfahren<br />
haben. Es ist also damit zu re<strong>ch</strong>nen, dass man<br />
hier einen relativ hohen Prozentsatz von s<strong>ch</strong>weren<br />
Mineralien finden wird.<br />
Tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> besteht im Kanton Genf fast die<br />
ganze Bodenoberflä<strong>ch</strong>e aus Material, das die<br />
Glets<strong>ch</strong>er während der Eiszeit aus den Alpen<br />
mitgeführt haben. Es enthält au<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>were<br />
Mineralien, unter anderem Gold. Ein Fluss, der<br />
dort sein Bett gräbt, s<strong>ch</strong>wemmt die lei<strong>ch</strong>ten<br />
Bestandteile fort und berei<strong>ch</strong>ert die Ans<strong>ch</strong>wemmungen<br />
mit s<strong>ch</strong>werem Material.<br />
Je länger wir dem Lauf des Flusses folgen,<br />
desto höher wird sein Goldgehalt ... Die Drize<br />
enthält nur oberhalb der Ziegelei von Carouge<br />
erwähnenswerte Goldbestände (0,092 Gramm<br />
pro Kubikmeter); der Goldgehaltnimmt in der<br />
Nähe der Aire zu (0,121 Gramm). Diese weist<br />
an der Stelle, wo sie mit der Arve zusammenfliesst,<br />
einen Goldgehalt von 0,212<br />
Gramm pro Kubikmeter auf...“<br />
Der Allandon<br />
Pittard und seine Mitarbeiter untersu<strong>ch</strong>ten zunä<strong>ch</strong>st<br />
die Oberflä<strong>ch</strong>e des Sandes mit Hilfe<br />
einer "S<strong>ch</strong>leuse“. An einigen Stellen ermittelten<br />
sie einen re<strong>ch</strong>t hohen Goldgehalt (bis zu 3<br />
Gramm pro Kubikmeter) und stellten fest, dass<br />
die unteren S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten der Ans<strong>ch</strong>wemmungen<br />
no<strong>ch</strong> ergiebiger waren. Später gruben sie mit<br />
einer Bohrmas<strong>ch</strong>ine eine Reihe von S<strong>ch</strong>ä<strong>ch</strong>ten<br />
und sahen ihre Vermutung, in einigen Metern<br />
Tiefe müsse<br />
es besonders goldrei<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten geben, bestätigt.<br />
„Diese Arbeiten erlauben die S<strong>ch</strong>lussfolgerung,<br />
dass das Gold des Allandon sehr unregelmässig<br />
verteilt ist; es gibt neben rei<strong>ch</strong>en<br />
au<strong>ch</strong> ausgespro<strong>ch</strong>en unergiebige Zonen ...“<br />
Denno<strong>ch</strong> ist der Allandon unseres Wissens der<br />
goldhaltigste Fluss des Kantons Genfs.<br />
Die Rhone<br />
Pittard hat die Ufer der Rhone ni<strong>ch</strong>t untersu<strong>ch</strong>t.<br />
Da in früheren Zeiten die Goldwäs<strong>ch</strong>erei hier<br />
mit Gewinn betrieben wurde, darf man aber mit<br />
dem Vorkommen von Goldflimmern re<strong>ch</strong>nen.<br />
Wir können unseren Lesern nur raten: Versu<strong>ch</strong>en<br />
Sie selbst ihr Glück!<br />
Um zukünftigen Amateurgoldsu<strong>ch</strong>ern ihre Arbeit<br />
zu erlei<strong>ch</strong>tern, nennen wir hier einige Stellen,<br />
wo JeanJacques Pittard einen erwähnenswerten<br />
Goldgehalt festgestellt hat. Die<br />
folgenden Werte können allerdings erhebli<strong>ch</strong>en<br />
S<strong>ch</strong>wankungen unterworfen sein, denn das<br />
Gold ist so launis<strong>ch</strong> wie eine s<strong>ch</strong>öne Frau!<br />
1. Aire, Brücke von Tivoli: 0,218 g/m 3<br />
2. Zusammenfluss von Aire und Arve: 0,212<br />
g/m 3<br />
3. Allandon, 30 Meter oberhalb des Pont Cantonal:<br />
0,410 g/m 3<br />
4. Ruisseau des Crêts (Nebenfluss des Allandon):<br />
0,410 g/m 3<br />
Die Ergebnisse der von Pittard angestellten Untersu<strong>ch</strong>ungen<br />
veranlasste ein englis<strong>ch</strong>es Unternehmen<br />
1939 zum Versu<strong>ch</strong>, das Genfer Gold<br />
auf industrieller Basis auszubeuten. Do<strong>ch</strong> der<br />
Krieg setzte diesem Projekt ein jähes Ende.<br />
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