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Mi<strong>ch</strong>el Sprywa, ein Goldsu<strong>ch</strong>er.<br />

Flüsse, um na<strong>ch</strong> Gold zu su<strong>ch</strong>en. Er war bisher<br />

so erfolgrei<strong>ch</strong>, dass er s<strong>ch</strong>on erwogen hat, aus<br />

diesem Hobby eines Tages seinen festen Beruf<br />

zu ma<strong>ch</strong>en. Sprywa ist der seriöseste, erfahrenste<br />

und ganz gewiss der leidens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>ste<br />

Amateurgoldsu<strong>ch</strong>er, dem wir begegnet sind. In<br />

Frankrei<strong>ch</strong> und der S<strong>ch</strong>weiz hat er s<strong>ch</strong>on zahlrei<strong>ch</strong>e<br />

Gewässer auf ihren Goldgehalt hin überprüft,<br />

aber am regelmässigsten geht er seiner<br />

Bes<strong>ch</strong>äftigung in der Gegend von Genf na<strong>ch</strong>,<br />

besonders am Allandon. Freundli<strong>ch</strong>erweise hat<br />

er uns erlaubt, ihn auf einer seiner Expeditionen<br />

zu begleiten, und er hat uns einige seiner Tricks<br />

und Geheimnisse verraten.<br />

Wir begaben uns also eines s<strong>ch</strong>önen Morgens<br />

ans Ufer des Allandon. Unsere Ausrüstung umfasste<br />

eine Ble<strong>ch</strong>pfanne, die s<strong>ch</strong>warz angemalt<br />

war, damit man die Goldflimmer<strong>ch</strong>en gut erkennen<br />

konnte, eine S<strong>ch</strong>aufel, eine Hacke, zwei<br />

Eimer, Plastikhands<strong>ch</strong>uhe, einen sehr feinen<br />

Pinsel sowie einen tragbaren Was<strong>ch</strong>tis<strong>ch</strong>.<br />

Mi<strong>ch</strong>el Sprywa zieht seine Stiefel an und beginnt<br />

seine Arbeit. Er füllt einen Eimer mit grasbewa<strong>ch</strong>senen<br />

Erds<strong>ch</strong>ollen und mit Baumwurzeln.<br />

Während des Ho<strong>ch</strong>wassers, so erklärt<br />

er, wird diese Stelle vom Fluss übers<strong>ch</strong>wemmt,<br />

und die anges<strong>ch</strong>wemmten Goldflimmer<strong>ch</strong>en<br />

bleiben an den Wurzeln hängen, die gewissermassen<br />

ein natürli<strong>ch</strong>es Sieb bilden. Im allgemeinen<br />

findet man diese Flimmer<strong>ch</strong>en in<br />

weniger als 5 cm Tiefe. Sprywa s<strong>ch</strong>üttelt die<br />

Wurzeln zuerst hin und her, dann wäs<strong>ch</strong>t er sie<br />

in der mit Wasser gefüllten Pfanne, um den an<br />

ihnen haftenden Sand zu isolieren. Na<strong>ch</strong>dem er<br />

die Wurzeln sorgfältig abgewas<strong>ch</strong>en hat, wirft er<br />

sie fort und bedient die Pfanne mit geübter<br />

Hand. Diese Arbeit erfordert einige Ges<strong>ch</strong>ickli<strong>ch</strong>keit.<br />

Es geht darum,<br />

1. den goldhaltigen Sand gut zu rühren, um ihn<br />

von allem S<strong>ch</strong>lamm zu reinigen;<br />

2. die Pfanne von vorne na<strong>ch</strong> hinten und von<br />

links na<strong>ch</strong> re<strong>ch</strong>ts kreisen zu lassen, damit<br />

si<strong>ch</strong> das Gold absetzt;<br />

3. die gröbsten Kieselsteine von Hand zu entfernen;<br />

4. die Pfanne fla<strong>ch</strong> auf die Wasseroberflä<strong>ch</strong>e<br />

zu setzen und (was besonders s<strong>ch</strong>wierig<br />

ist)in ihrem inneren eine Strömung zu<br />

erzeugen; das Wasser muss an einem Ende<br />

eindringen und beim anderen wieder herausströmen,<br />

wobei es mögli<strong>ch</strong>st viel lei<strong>ch</strong>tes<br />

Material mits<strong>ch</strong>wemmen sollte. Es gilt dabei,<br />

die kreisende Bewegung häufig zu unterbre<strong>ch</strong>en<br />

und die Pfanne wiederum kräftig zu<br />

s<strong>ch</strong>ütteln, damit si<strong>ch</strong> die Gold­<br />

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