PDF Kryptologie
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<strong>Kryptologie</strong> – Eine verschlüsselte Wissenschaft 34<br />
Text<br />
Schlüssel<br />
Code<br />
cryptographers are also cryptoanalysts<br />
geekgeekgeekgeekgeekgeekgeekgeekgeekge<br />
fsawwphydqilut huf hotp fsawwpbudmaawt<br />
Man nutzt die Tatsache, dass der Schlüssel sich periodisch verhält und ein Wort im Text<br />
eventuell auch wiederholt vorkommt. Der Text wird mit dem selben Schlüssel zweimal<br />
verschlüsselt. Aus dieser Tatsache lässt sich folgern, dass der Abstand zwischen diesen<br />
beiden auffälligen Text ein Vielfaches des Schlüssels sein muss.<br />
Man muss natürlich bedenken, dass der Code rein zufällig zustande kommen kann. Dies<br />
geschieht aber mindestens genauso selten wie durch die Periode. Wenn man also in einem<br />
Code zwangig Abstände (mit dem gleichen Faktor) ermittelt hat und drei nicht in dieses<br />
System passen (also diesen Faktor nicht besitzen), dann liegt die Wahrscheinlichkeit recht<br />
hoch die Schlüssellänge entdeckt zu haben. Versuche immer einen möglichst großen Teiler<br />
zu finden. Freue dich also nicht zu früh, wenn du den Faktor 2 gefiltert hast. Und die<br />
Schlüssellänge ist natürlich das wichtigste Geheimnis, weil man sonst die Nachricht in<br />
(Schlüssellänge) verschiedene Monoalphabete unterteilen kann. Auch hier gilt wieder:<br />
Ein großer Schlüssel schwächt die Attacke.<br />
3.3 Der Friedman-Test<br />
Colonel William Frederick Friedman (* 1891 † 1969) veröffentlichte im Jahr 1920 eine<br />
Methode, die den Kasiski-Test erheblich erweitert und den sogenannten ”Koinzidenzindex”<br />
definiert. Die Frage, die er sich stellt: Mit welcher Chance besteht ein zufällig aus<br />
dem Text genommenes Buchstabenpaar aus dem selben Buchstaben?<br />
Wir definieren n 1 als die Anzahl der ”a”s in einem Text. n 26 ist dann die Anzahl der<br />
”z”s. Wenn wir ein beliebiges ”a” aus dem Text (mit n 1 ”a”s) auswählen, bleiben n 1 − 1<br />
verschiedene andere Möglichkeiten übrig ein ”a” zu ziehen. Wir wissen jetzt aus der Mathematik,<br />
dass wir mit der folgenden Formel die Anzahl der möglichen Buchstabenpaare<br />
(aus ”a”s bestehend) ermitteln können:<br />
A = n 1(n 1 − 1)<br />
2<br />
Wir können diese Formel auf alle Buchstaben anwenden:<br />
n 1 (n 1 − 1)<br />
2<br />
+ n 2(n 2 − 1)<br />
2<br />
+ . . . + n 26(n 26 − 1)<br />
2<br />
=<br />
26∑<br />
i=1<br />
n i (n i − 1)<br />
2<br />
Wir wenden jetzt noch die Wahrscheinlichkeitsrechnung an und dividieren ”die Anzahl<br />
der günstigen Fälle durch die Anzahl der möglichen Fälle” (n ist die Gesamtlänge des