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PDF Kryptologie

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<strong>Kryptologie</strong> – Eine verschlüsselte Wissenschaft 87<br />

dicht auf den Fersen. Die Entschlüsselung der Hieroglyphen ist eines der spannendsten<br />

Bindeglieder zwischen Geschichte und <strong>Kryptologie</strong>.<br />

Die Physik zu Zeiten Thomas Youngs hatte keine Erklärung, was denn Licht sei. Doch<br />

er begann zu experimentieren. Er maß die Wellenlänge von Licht und entdeckt, dass<br />

sie von der Farbe abhängig ist. Er führte sein berühmtes Doppelspaltexperiment durch.<br />

Durch 2 Spalten werden Lichtstrahlen gesandt und auf dem Bildschirm auf der anderen<br />

Seite entsteht ein Streifenmuster. Dieses Streifenmuster konnte man durch die Auffassung,<br />

dass Licht aus Wellen bestehe und Interferenzen auftreten, erklärt werden. Also<br />

Thomas Young jedoch mit einem schwachen Glühfaden einzelne Lichtwellen durchsandte,<br />

entstand dieses Muster aus. Ab dem Moment war die Physik ratlos und Licht musste<br />

sowohl als Teilchen als auch Welle aufgefasst werden. Wir nennen dieses Teilchen Lichtquantum<br />

oder einfacher: Photon. Wir wissen nie durch welchen Spalt es geflogen ist und<br />

was es in der Zwischenzeit angestellt hat.<br />

Es gibt kein analoges Objekt in der klassischen Physik, welches die selben Eigenschaften<br />

aufweist. Das macht die Quantenforschung so kryptisch.<br />

Quantenphysiker vertreten hier zwei Lager. Entweder spaltet sich das Universum in dem<br />

Moment in zwei Universen und das Photon fliegt in den beiden Universum durch unterschiedliche<br />

Spalten (Vielwelten-Deutung) oder das Photon fliegt durch beide Spalten<br />

gleichzeitig und steht in Wechselwirkung mit sich selbst (Superpositions-Prinzip).<br />

David Deutsch war der erste Mensch, der die Konzepte der Quantentheorie auf den<br />

Computer (der mit klassischer Physik funktioniert) übertragen wollte. Er gilt als der<br />

Pionier der Quantencomputer.<br />

Der Vorteil der Quantencomputer ist die oben angesprochene Überlagerung von Zuständen.<br />

Wenn man nicht weißt, was das Photon macht, kann es alles machen. Ein klassischer<br />

Computer bekommt zwei Fragen gestellt, sucht den passenden Algorithmus und arbeitet<br />

eine Frage nach der anderen ab. Durch Prozesse, Threads und Prozessorkerne versucht<br />

man software- und hardware-technisch Parallelität zu erzeugen, aber Quantencomputer<br />

arbeiten mit wirklicher Parallelität. Bei Quantencomputer können wir die Fragen als<br />

Überlagerung von Zuständen zusammgefasst eingegeben werden. Die Maschine würde<br />

dann in eine Superposition von Zuständen übergehen und für jede Frage entsteht ein<br />

Zustand. Durch diese Parallelität hat der Quantencomputer eine wesentlich höhere Leistung.<br />

Wie arbeitet ein Quantencomputer? Prinzipiell wird auch im binären System gearbeitet.<br />

Photonen können sich in zwei Richtungen drehen: östlich oder westlich. Dabei kann jede<br />

Richtung einen binären Zustand bezeichnen. Wenn wir von binären Werten sprechen,<br />

sprechen wir von Bits; einer Folge von binären Buchstaben. Wenn wir von binären Werten<br />

bei Quantencomputern sprechen, nennen wir sie Quantenbits oder kurz Qubits.<br />

Wer eine Überlagerung von zwei Zuständen zugleich schafft, schafft zwei Berechnungen<br />

zur selben Zeit. Wer eine Überlagerung von x Zuständen zugleich schafft, kann x Berechnungen<br />

zur selben Zeit ausführen. So hat man es geschafft mit einem Quantenrechner mit

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