PDF Kryptologie
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<strong>Kryptologie</strong> – Eine verschlüsselte Wissenschaft 69<br />
4.15 Fermat’s kleiner Satz<br />
a p ≡ a mod p<br />
a ∈ Z; p ∈ P<br />
Wir wollen jetzt den kleinen Satz von Fermat (kurz: Kleiner Fermat) beweisen. Dazu<br />
führen wir eine vollständige Induktion durch. Das bedeutet wir zeigen, dass die Aussage<br />
für die erste natürliche Zahl 1 gilt (Induktionsanfang). Danach zeigen wir, dass – wenn<br />
es für die Variable k gilt (Induktionsannahme) – ebenso für k+1 gilt (Induktionsschritt).<br />
Induktionsanfang:<br />
Induktionsannahme:<br />
1 2 ≡ 1 mod 2<br />
wahre Aussage<br />
Induktionsschritt:<br />
a p ≡ a mod p<br />
Mithilfe der Binomialkoeffizienten haben wir gezeigt, dass gilt: (siehe Sektion 4.7):<br />
(<br />
(a + 1) p = a p p<br />
+<br />
1<br />
)<br />
(<br />
a p−1 p<br />
+ . . . +<br />
p − 1<br />
)<br />
a + 1<br />
Wir nehmen das ganze modulo p. Da alle Binomialkoeffizienten durch p teilbar sind, sind<br />
sie kongruent 0 bezüglich der Restklasse p. Folglich setze ich alle Summanden (äußer den<br />
beiden Randelementen) gleich Null.<br />
(a + 1) p ≡ a p + 1 mod p<br />
(a + 1) p − (a + 1) ≡ a p + 1 − (a + 1) mod p<br />
(a + 1) p − (a + 1) ≡ a p − a mod p<br />
Wir haben damit bewiesen, dass die Rechnung mit a das selbe ergibt, wie mit a + 1. Der<br />
Induktionsschritt ist erfüllt. Der Beweis ist für alle natürlichen Zahlen erbracht. Eine<br />
Frage bleibt aber offen. Wieso habe ich vorhin den Term nicht vereinfacht? Dadurch<br />
wäre der Induktionsschritt ersichtlicher.<br />
(a + 1) p−1 ≡ a p−1 mod p<br />
Der Grund ist, dass bei diesem Satz eine Bedingung erfüllt werden muss: a darf kein<br />
Vielfaches von p sein (löse die Gleichung einfach mit a = k·p und es wird sich ein