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Die Entropie S<br />
Was ist die Triebkraft für <strong>de</strong>n Ablauf <strong>de</strong>r endothermen Reaktionen aus <strong>de</strong>m letzten Abschnitt?<br />
Betrachtet man bei<strong>de</strong> Vorgänge, so fällt auf, dass zunächst Feststoffe mit hohem<br />
Ordnungsgrad vorliegen (d. h. je<strong>de</strong>s Ion hat seinen festen Platz und verlässt diesen auch<br />
nicht).<br />
Nach Ablauf <strong>de</strong>s Vorgangs befin<strong>de</strong>n sich Ionen in Lösung (Abb. 6-3), o<strong>de</strong>r die Produkte sind<br />
sogar gasförmig (Abb. 6-4). Die Atome/Ionen und Moleküle <strong>im</strong> Produktgemisch besitzen<br />
daher eine Vielzahl von Bewegungsmöglichkeiten - die Unordnung n<strong>im</strong>mt zu.<br />
Vereinfachend kann gesagt wer<strong>de</strong>n, dass ein System mit vielen Bewegungsmöglichkeiten <strong>de</strong>r<br />
Atome wahrscheinlicher ist, als ein System, mit geringer Unordnung (z. B. ein Ionengitter).<br />
Chemikerinnen sprechen von <strong>de</strong>r Entropie S eines Systems und meinen dabei anschaulich<br />
seine Unordnung.<br />
Entropie be<strong>de</strong>utet anschaulich Unordnung<br />
Man kann sich merken, dass ein Feststoff eine niedrigere Entropie (Unordnung) als eine<br />
Flüssigkeit besitzt, <strong>de</strong>ren Entropie wie<strong>de</strong>rum kleiner als die Entropie eines Gases ist.<br />
Entropie n<strong>im</strong>mt zu<br />
Abb. 6-5 Die Entropie eines Gases ist größer als die Entropie einer Flüssigkeit/ eines Feststoffes<br />
In Abb. 6-3 entsteht aus einem Feststoff mit niedriger Entropie S eine Lösung mit größerer<br />
Entropie.<br />
In Abb. 6-4 entsteht aus zwei Feststoffen mit niedriger Entropie eine Lösung mit größerer<br />
Entropie und eine Gas mit sehr großer Entropie.<br />
Endotherme Reaktionen können freiwillig ablaufen, wenn die Entropiezunahme <strong>de</strong>n Effekt<br />
<strong>de</strong>r Enthalpiezunahme überkompensiert.<br />
Exotherme Reaktionen (∆ R<br />
H < 0) mit Entropiezunahme ∆ R<br />
S > 0 laufen <strong>im</strong>mer freiwillig ab,<br />
endotherme Reaktionen (∆ R<br />
H > 0) mit Entropieabnahme ∆ R<br />
S < 0 nie.