10.01.2014 Aufrufe

Chemie im Download - schule.erzbistum-koeln.de

Chemie im Download - schule.erzbistum-koeln.de

Chemie im Download - schule.erzbistum-koeln.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

7. Beeinflussung <strong>de</strong>r Gleichgewichtslage<br />

Für chemisch industrielle Prozesse ist es sehr unbefriedigend, wenn Reaktionen nicht<br />

vollständig ablaufen. Wenn ein Teil <strong>de</strong>r Edukte nicht umgesetzt wird, so kostet dies bares<br />

Geld. Daher ist es ein wichtiges Ziel <strong>de</strong>r chemischen Industrie chemische Prozesse so<br />

ablaufen zu lassen, dass diese möglichst vollständig ablaufen.<br />

Beeinflussung <strong>de</strong>r Gleichgewichtslage durch Stoffmengenän<strong>de</strong>rung<br />

Versetzt man für die Veresterung aus Abb. 5-9 bei Raumtemperatur (=> K = 4) 1 mol<br />

Ethansäure mit 1 mol Ethanol und einer katalytischen Menge an Schwefelsäure, so erhält man<br />

das Gleichgewichtsgemisch aus Tabelle 7-1 (Überprüfen Sie, dass K = 4 gilt).<br />

Da Ethansäure teurer als Ethanol ist, ist man bei <strong>de</strong>r Synthese von Ethansäureethylester<br />

(braucht man als Lösungsmittel für Klebstoffe) daran interessiert, die teurere Komponente<br />

(Ethansäure) möglichst vollständig umzusetzen. Daher erhöht man <strong>im</strong> Gleichgewichtsgemisch<br />

aus Tabelle 7-1 die Ethanolkonzentration um 1 mol/Lauf 1,33 mol/L.<br />

Berechnet man mit <strong>de</strong>n Werten <strong>de</strong>r Spalte Start (neu) aus Tabelle 7-2 <strong>de</strong>n<br />

Reaktionsquotienten, so fin<strong>de</strong>t man Q= c ⋅c E W<br />

=1≠4, d. h. es liegt kein Gleichgewicht<br />

c S<br />

⋅c A<br />

mehr vor. Da Q < 4 ist, liegt zu wenig Produkt vor und die Reaktion läuft so lange bevorzugt<br />

in Hinrichtung ab, bis sich ein neues Gleichgewicht eingestellt hat (rechte Spalte in Tabelle<br />

7-2, es gilt wie<strong>de</strong>r K = 4). *) Berechnung <strong>de</strong>r rechten Spalte, für mathematisch<br />

unerschrockene, siehe am En<strong>de</strong> von Kapitel 7.<br />

Tabelle 7-1 erstes Gleichgewicht<br />

Tabelle 7-2 Störung durch Zugabe von Ethanol und Einstellung<br />

eines neuen Gleichgewichts<br />

Warum fin<strong>de</strong>t - ausgehen<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Gemischzusammensetzung Start (neu) - die Hinreaktion<br />

bevorzugt statt?<br />

Da die Konzentrationen <strong>de</strong>r Produkte zunächst nicht geän<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>n, bleibt die<br />

Reaktionsgeschwindigkeit für die Rückreaktion E + W → S + A unverän<strong>de</strong>rt.<br />

Die Geschwindigkeit <strong>de</strong>r Hinreaktion S + A → E + W wird erhöht, da die Konzentration <strong>de</strong>s<br />

Alkohols erhöht wur<strong>de</strong>, so dass mehr Stoßmöglichkeiten für Säure- und Alkohol-Moleküle<br />

existieren.<br />

Da nach Zugabe <strong>de</strong>s Edukts Ethanol die Hinreaktion bis zur Einstellung <strong>de</strong>s neuen<br />

Gleichgewichts bevorzugt abläuft, sagt man auch, dass das Gleichgewicht nach rechts<br />

verschoben wird. Man beachte aber, dass K sich nicht verän<strong>de</strong>rt (, da sich we<strong>de</strong>r die<br />

betrachtete Reaktion noch die Temperatur än<strong>de</strong>rn).

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!