Chemie im Download - schule.erzbistum-koeln.de
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Das sp 3 -hybridisierte Sauerstoffatom <strong>de</strong>r Hydroxilgruppe ist über eine σ-Bindung an das sp 3 -<br />
hybridisierte Kohlenstoffatom gebun<strong>de</strong>n. Je nach Zahl <strong>de</strong>r Hydroxilgruppen differenziert man<br />
einwertige, zweiwertige o<strong>de</strong>r mehrwertige Alkanole. Glycerin, HO−CH 2 -CH(OH)-CH 2 OH, ist<br />
z.B. ein dreiwertiges Alkanol. Nicht zu verwechseln: pr<strong>im</strong>äre (1°), sekundäre (2°) und tertiäre<br />
(3°) Alkanole unterschei<strong>de</strong>n sich durch das Kohlenstoffatom, an <strong>de</strong>m sie hängen:<br />
1°: R−CH 2 −OH 2°: R 2 CH−OH 3°: R 3 C−OH (R = organischer Rest)<br />
Physikalische Eigenschaften:<br />
Die Sie<strong>de</strong>punkte <strong>de</strong>r Alkanole liegen entschie<strong>de</strong>n höher als die <strong>de</strong>r Alkane vergleichbarer<br />
molarer Masse M. Ursache dafür ist die Möglichkeit zur Bildung von Wasserstoffbrückenbindungen,<br />
die ein Auseinan<strong>de</strong>rreißen zweier Moleküle erschweren. Daher muss mehr<br />
Energie für <strong>de</strong>n Sie<strong>de</strong>vorgang aufgewandt wer<strong>de</strong>n.<br />
Löslichkeit in Wasser:<br />
Bis C 3 ist je<strong>de</strong>s Isomere in je<strong>de</strong>m Verhältnis mit Wasser mischbar. 1-Butanol löst sich nur<br />
etwas in Wasser, 2-Methyl-2-propanol ist noch in je<strong>de</strong>m Verhältnis mischbar. Der Grund:<br />
Geringerer Einfluss <strong>de</strong>s unpolaren Alkylrestes aufgrund <strong>de</strong>r kugelförmigen Struktur (siehe S<br />
1). Ab C 5 sind Alkanole nur noch sehr schlecht bzw. nicht mehr in Wasser löslich, da <strong>de</strong>r<br />
unpolare Alkylrest gegenüber <strong>de</strong>r polaren Hydroxilgruppe überwiegt. In gleichem Maße<br />
n<strong>im</strong>mt die Mischbarkeit mit Benzin zu.<br />
Mehrwertige Alkanole, d.h. Alkanole mit mehr als einer Hydroxilgruppe, zeigen<br />
konsequenterweise höhere Sie<strong>de</strong>punkte sowie eine besserer Wasserlöslichkeit aufgrund <strong>de</strong>r<br />
vermehrten Möglichkeit zu Wasserstoffbrücken.<br />
(siehe J.H. S. 105-7)<br />
Reaktionsverhalten:<br />
Das Reaktionsverhalten <strong>de</strong>r Alkanole wird durch die Polarität bzw. <strong>de</strong>n nucleophilen<br />
Charakter <strong>de</strong>r Hydroxilgruppe (freie Elektronenpaare) best<strong>im</strong>mt.<br />
1. Esterbildung mit Säuren (Siehe Carbonsäurereaktionen)<br />
2. Reaktion mit Natrium (bzw. an<strong>de</strong>ren Alkal<strong>im</strong>etallen)<br />
R−O−H + Na⋅ → Na + + R−O − + ½ H 2<br />
Natriumalkanolat<br />
In dieser Reaktion wird analog zur Reaktion mit Wasser Natrium oxidiert und Wasserstoff<br />
reduziert. Die Reaktivität <strong>de</strong>r Alkanole ist dabei geringer als die <strong>de</strong>s Wassers, da <strong>de</strong>r (+)-I-Effekt<br />
<strong>de</strong>r Alkylgruppe die negative Ladung <strong>im</strong> Alkanolat <strong>de</strong>stabilisiert. Daher n<strong>im</strong>mt auch die Reaktivität<br />
mit steigen<strong>de</strong>r Kettenlänge ab, ebenso reagieren 3 °-Alkanole aufgrund geringfügig größerem (+)-<br />
Effekt etwas geringer als 1°.<br />
Allgemein fin<strong>de</strong>t eine Reaktion mit Natrium <strong>im</strong>mer dann statt, wenn ein Stoff ein positiv<br />
polarisiertes Wasserstoffatom besitzt, das mit steigen<strong>de</strong>r Polarität leichter abgespalten wer<strong>de</strong>n kann<br />
und mit Natrium reagiert: Steigen<strong>de</strong> Reaktivität gegenüber Natrium ist also gleichzeitig ein<br />
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