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1.3 Problemstellung 5<br />
Definition von Kontext aus [GL08] zusammengefasst, wo Kontext als “die Fähigkeit, Änderungen der<br />
äußeren Umgebung verstehen und darauf reagieren zu können” beschrieben wird.<br />
Die Übertragung dieser Sichtweise in der Domäne von “Home Sharing” bedeutet dass die Wohnungsmieter<br />
sich mit der Umgebung (die neue Wohnung) vertrauen werden müssen. Es gibt keine<br />
eindeutig anwendbaren Strategie zur Kontext-Anpassung, da der Umfang der möglich eintretenden<br />
Situationen die Mächtigkeit jedes Kontext-Modells übersteigen würde. Aus diesem Grund müssen<br />
Techniken zur Anpassung entwickelt werden, wie weiter in Kapitel 6 beschrieben.<br />
1.3.2 Aus Sicht der technologischen Herausforderungen<br />
Eine technische Lösung wäre, eine erweiterbare Menge von möglichen Bestandteilen des Kontext-<br />
Modells zur Verfügung zu stellen, wie weiter in Kapitel 1.5 beschrieben. Dadurch können gewisse<br />
Gegenstände (engl. “assets”) in der Wohnung modelliert werden, die zu einer bestimmten (vorgegebenen<br />
oder erweiterten) Kategorie gehören. Die dadurch erfassten Gegenstände können die Wohnungsmieter<br />
bei der Anpassung helfen. Zum Beispiel können Fragen wie “Wo finde ich das Bügeleisen?”<br />
eventuell automatisch beantwortet (es sei denn, der Wohnungseigentümer nützlich empfunden hatte,<br />
dieser Element in der Modellierung mit einzubeziehen).<br />
Kritisch an dieser Stelle ist die Bereitstellung (durch z.B. eine Darstellung auf dem mobilen Gerät)<br />
der so gesehenen “richtigen” Gegenstände (oder “Vorzüge”) in einer möglichst automatischen<br />
Art und Weise. Ein erstes Kriterium für die Auswahl des richtigen Objektes wäre beispielsweise die<br />
aktuelle Lokation des anfragenden Benutzers. Solche Informationen bauen zu einer Entscheidung auf<br />
und müssen verfolgt und gespeichert werden können – eine Lösung ist die Definition eines Kontext-<br />
Modells, welches ein schneller Zugriff auf die vorher modellierten sowie auf neu eintretenden Instanzen<br />
dieser Informationen ermöglichen kann. Die Automatisierung ist auch vorstellbar: anhand von<br />
mehrerer Informationen aus der Umgebung können die Entscheidungen (z.B. über die Aufsicht oder<br />
Aktivität des Benutzers, die Situation in der er/sie sich gerade befindet) automatisch vorgeschlagen<br />
werden.<br />
Andere mögliche Unklarheiten oder allgemeine Probleme, die während der Mietphase eintreten<br />
können, sind Fragen wie beispielsweise “Warum soll nach 23 Uhr keine laute Musik abgespielt werden”<br />
oder “Wie funktioniert diese hoch automatisierte Waschmaschine”. Konzepte, die diesbezüglich<br />
abgeleitet werden können, sind Hausregeln und Anwendungshinweise, die in Kapitel 1.5 eingeführt<br />
werden. Diese Informationen sollen auch möglichst automatisch abgerufen werden (wenn z.B. sich<br />
der Benutzer das mobile Gerät in der Nähe des Gegenstandes befindet) – hiermit ist eine Technik der<br />
Lokalisierung gefragt.<br />
Im Laufe der Mietphase könnte man sich auch Situationen vorstellen, die aus dem Rahmen des Üblichen<br />
fallen können – hier können beispielhafte Grenzfälle wie der Defekt eines wichtigen Haushaltsgeräts<br />
oder eine außergewöhnliche Anfrage von der Seite der Mieter gehören. In diesen Situationen<br />
ist eine möglichst direkte aber trotzdem nicht zu störende Kontaktaufnahme gefragt; darüber hinaus<br />
können gravierende Ereignisse dem Dienstvermittler oder dem Wohnungseigentümer direkt kommuniziert<br />
werden. Diese Konzepte sind als das “Kommunikationskanal” zusammengefasst und in Kapitel<br />
5.2.3 weiter vorgestellt. Technisch schwierig an dieser Stelle ist die Realisierung der Kommunikation<br />
in einer Echtzeit-mäßigen, möglichst dezentralisierten Art und Weise, zusammen verknüpft mit dem<br />
nicht störenden Aspekt (eine Frage der Präsenz).