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2.8 Kontext-Modellierung 31<br />
Informationen vorn, je nach aktueller Lokation und Präferenzen des Anwenders. Eine andere Anpassung<br />
kommt vom Smartphone selbst, indem das Rufzeichen und Ruflautstärke aufgrund der Lokation,<br />
voraussichtlicher Aktivität sowie das Begleiten des Benutzers anpasst [HIM05].<br />
Darüber hinaus ist Kontext-Bewusstsein ein zentraler Baustein weiterer Technologien, wie der Zukunftstechnologie<br />
namens “Ambient Intelligence”, die eine intelligente, reagierende Umgebung mittels<br />
Rechentechnik aufbaut. Somit werden Häuser, Krankenhäuser und Konferenzzimmer in der Lage<br />
sein, die Aktivitäten ihrer Besitzer “wahrzunehmen” und diese Informationen wirksam einzusetzen –<br />
indem die Bedürfnisse der Besitzer zu jeder Zeit automatisch erkannt werden.<br />
Auf diesen Aspekt wird in [Cur11] auch eingegangen: durch das Einsetzen von Sensoren in der<br />
Umgebung können diese miteinander kommunizieren und gemeinsam zum Erkennen von Bewegungen<br />
und letztendlich Aktionen oder Aktivitäten von einem zentralen System beitragen. Eine zur Zeit<br />
gängige, obschon “limitierte” Anwendung von Kontext-Bewusstsein im Rahmen von “Ambient Intelligence”<br />
Technologien ist die drahtlose Übermittlung von Audio-, Video- und allgemeinen Datensätze<br />
zu Geräten in der Wohnung, die einen drahtlosen Zugang zu Informationen und Entertainment<br />
ermöglichen.<br />
“Ambient Intelligence”, verknüpft mit dem Konzept von Kontext-Bewusstsein führt zu einer anschaulichen<br />
Interaktion (sei es über Stimme, Bewegung oder Geste gesteuert) der Einwohner mit<br />
ihrer Umgebung im Alltag. Eine Aussage an dieser Stelle ist folgende: durch “Ambient Intelligence”<br />
wird eine neue Art von “hands free” Nutzerlebnissen ermöglicht.<br />
2.8.4 Historische Entwicklung<br />
Kontextbewusste Anwendungen sind auf die impliziten Formen von “Eingaben” wie Sensor-erfasste<br />
und -abgeleitete Daten angewiesen, um zu vermeiden, die Kontext-Informationen explizit vom Benutzer<br />
verlangen zu müssen.<br />
Die ersten naiven Überlegungen zum Thema “Kontext-Erfassung” beschreiben eine simplifizierende<br />
Herangehensweise, mit der Kontext erfasst werden könnte: eine explizite Auflistung aller in<br />
einer Situation relevanten Aspekte konnte vom Benutzer ausgeführt werden [DA00]. Dieses Verfahren<br />
muss aber mit der Zielsetzung von kontextbewusstem Computing (engl. Context-Aware Computing)<br />
verglichen werden: die Interaktion mit Rechnersystemen zu erleichtern, was in diesem Fall nicht<br />
passiert.<br />
Folglich lässt sich diese Perspektive, Nutzer zu zwingen, die Informationsmenge im System manuell<br />
zu vergrößern, nur schwierig und ermüdend lösen. Weiterhin würden möglicherweise durch diesen<br />
Denkansatz andere Probleme auftreten und zwar: voraussichtlich werden die Benutzer nicht wissen,<br />
ob eine Information eine höhere Relevanz für das System oder für die aktuelle Situation besitzt und<br />
es nicht bekannt machen bzw. eingeben.<br />
Die plausiblere und praxistauglichere Methode, das Kontext-Bewusstsein in einer Anwendung zu<br />
integrieren, beschreibt einen Ablauf, in dem eine automatische Datenerfassung stattfindet, gefolgt<br />
von der Bereitstellung der abgeleiteten Daten zum laufenden Rechensystem oder der Anwendung.<br />
Als letztes muss die Maschine “entscheiden”, welcher Aspekt der Daten für das entworfene Szenario<br />
relevant ist und entsprechend darauf reagieren. Die für diese Entscheidung wichtigen Informationen<br />
müssen vorab entworfen worden sein.